Ob Neuauftritt oder Redesign: Webprojekte sind komplex. Der mobile Web-Zugriff via Smartphone und Tablet stellt zusätzliche Anforderungen. Dieser Anstoss-Newsletter bringt Ihnen
- die drei Grundfragen für den mobilen Auftritt
- Unterstützung beim Entscheid bezüglich Mobile Website oder App
- die «Checkliste Webprojekte» und weitere wichtige Links
54 Prozent aller Schweizer nutzen das Web (Media Use Index 2012) per Smartphone. Die kleinsten Bildschirme werden zum grössten Prüfstein für Online-Inhalte.
Drei Fragen für das Mobile Web: Inhalt, Funktion, Design
Stellen Sie sich früh im Konzept-Prozess diese grundlegenden Fragen:
- Inhalt: Führt die Startseite sofort zu den wichtigsten Infos und Funktionen? Welche Inhalte sucht der Nutzer unterwegs? Ist das Textkonzept, inklusive (Zwischen-)Titel, Textelemente und Links auch auf kleinen Bildschirmen lesbar?
- Funktion: Sind die Links grossflächig antippbar? Ist der Kontakt verknüpft mit Geotagging (Karte) und dem Telefon (direkt anwählbar)? Touch Screens sind dem Desktop funktional überlegen, man kann besser wischen, zoomen – das ist zu berücksichtigen.
- Design: Passen sich die Inhalte automatisch auf die Schirmgrösse und auf ein mögliches Kippen von Tablet oder Smartphone an (Responsive Design)? Funktionieren Bilder, Logos, Icons und andere Grafikelemente auch auf kleinen Geräten?
Mobile Website oder native App?
Sollen Inhalte über den mobilen Browser oder in einer speziellen Applikation angeboten werden? Die mobile Website ist heute Pflicht – eine native App für Android oder iOS (Apple) die Kür. Bedenken Sie diese Argumente:
Verwendung:
Apps bieten sich dann an, wenn eine konkrete Funktion oder Transaktion unterhaltsamer, einfacher und schneller abrufbar ist als im Browser: ein Spiel, Einkauf, Katalog oder eine Reservation. Apps müssen vom Nutzer extra auf dem Gerät installiert werden. Das weckt Erwartungen, öffnet aber auch die Möglichkeit die Kamera, Telefon, GPS und andere Zusatzfunktionen einzubinden.
Kosten:
Der Aufwand für Herstellung, Vermarktung und Updates einer App ist deutlich grösser als bei einer mobilen Seite. Dazu kommt die Ungewissheit über neue Systemupdates und Produktetrends. Keine App mit kleinem Budget.
Un/Abhängigkeit:
Eine App mit lokal gespeicherten Daten funktioniert auch ohne Webverbindung. Abhängig ist der App-Betreiber aber von den App-Stores: sie definieren die Prozesse für die Zulassung und die Updates. Das kostet Zeit und manchmal auch Geld. Dazu kommt, dass die Suchmaschinen wohl eine mobile Seite anzeigen, nicht aber die Inhalte einer App.
Eine Alternative zur nativen App bietet die «mobile Web App». Sie wird im Browser bedient und muss nicht lokal installiert werden. Konfrontiert wird man hier wieder mit verschiedenen Browser-Versionen.
Hilfe für Ihr Webprojekt: Checkliste und Webcheck
Wie Webprojekte weniger Nerven und Ressourcen kosten, zeigt unsere neu überarbeitete «Checkliste Webprojekt». Sie führt durch alle Phasen von Redesign oder Neuauftritt und stellt sicher, dass Sie die zentralen Fragen zeitgerecht berücksichtigen. Ebenfalls aktualisiert und ausgebaut haben wir den «Webcheck Internet-Auftritt». Beurteilen Sie Ihren aktuellen Auftritt in 54 gewichteten Fragen – als Grundlage für die Optimierung von Prozessen, Design, Inhalt oder Dialog.
Hätte der Ethernet-Erfinder Robert Metcalfe mit seiner Prophezeiung vom Dezember 1995 Recht behalten, gäbe es diesen Newsletter nicht: «Ich sage voraus, dass sich das Internet bald zu einer Supernova aufbläht und 1996 katastrophal kollabieren wird.»
Weiterführende Informationen:
- bernetblog-Beitrag zu «Responsive Webdesign»
- Native App vs. Mobile Web App: A Quick Comparison
- Responsive Site View – Simulation von Responsive Web im Chrome Browser
- Pro und kontra App – übersichtliche Infografik