Früher gab es Zeitungen. Heute gibt es Online-News, Blogs und Wikis. Wie können Sie da noch verfolgen, was über Sie geschrieben wird? Was ist überhaupt sinnvoll?
Lesen Sie unsere Tipps zu
- Online Monitoring – do it yourself
- Online Monitoring mit Dienstleistern
- Fünf Tipps für professionelle Online-Medienbeobachtung
Online-Monitoring selbst gemacht
Definieren Sie, welche Seiten Sie überhaupt beobachten wollen. Und besuchen Sie diese regelmässig, mindestens ein Mal pro Woche.
- Mit einem Google-Account können Sie via Google Alerts Suchbegriffe per E-Mail abonnieren. Dies ist (heute) kostenlos und bietet sogar die Möglichkeit, nur in News, Webseiten oder Gruppen zu suchen.
- Für vertiefte Blogsuchen gibt es www.technorati.com oder www.blogsearch.google.com. Hier können Sie Ihre Suchergebnisse auch per RSS abonnieren. In der Schweiz konkurrieren sich www.blog.ch oder www.slug.ch.
- Denken Sie auch an Wikis, Podcasts, Videocasts und Diskussionsgruppen. Für Podcasts gibt es die deutschen Suchmaschinen www.podcast.de und www.podster.de, die teilweise auch Schweizer Ergebnisse bringen.
Online-Monitoring mit Dienstleistern
Traditionelle Presse-Beobachtungsdienste wie ZMS und Argus lesen auch die Online-Ausgaben aller Zeitungen, einige Newsdienste und ausgewählte Blogs. Hier eine Auswahl von Online-Spezialisten, mit unserer Bewertung:
- Der Anbieter www.meltwater.com arbeitetet global. Im deutschsprachigen Raum beobachtet er rund 8’000 Quellen. Wir machen gute Erfahrungen mit der Abdeckung in der Schweiz und profitieren von vielen Funktionen für Ablage, Auswertung und Distribution der Suchresultate. Dafür ist der Dienst teurer – ein Basisabo beginnt bei rund CHF 6’000 pro Jahr.
- Als Alternative zeichnet sich der neu lancierte blueReport ab. Dieser Dienst fokussiert auf 12’000 relevante Quellen in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Kosten: ab CHF 6’900 pro Jahr.
- Weitere Dienste sind www.bclab.de, www.ethority.de und das ETH-Spin-off netbreeze. Die Kosten werden je nach Auftrag berechnet, bewegen sich aber in einem eher höheren Preissegment.
Fünf Tipps für optimiertes Online-Monitoring
Das Internet bleibt unübersichtlich – und Monitoring wird immer wichtiger. Die Kunst liegt darin, die Perlen aus der Datenflut zu fischen. Doch wo fischen Sie? Und mit welchen Perlen können Sie überhaupt etwas anfangen? Testen Sie unser Fünf-Punkte-Programm:
- Ziel setzen: Was ist überhaupt relevant? Was wollen Sie mit einer Beobachtung erreichen? Welche Ressourcen stehen bereit?
- Ressourcen sichern: Was können Sie verarbeiten? Auch wenn Sie sich die aufwändigste Überwachung leisten können – wer reagiert auf die täglich eintreffenden Resultate? Monitoring ist so gut wie die Handlungen, die daraus entstehen.
- Wikipedia und anderes „von Hand“. Verfolgen Sie bestimmte Online-Quellen weiterhin selbst. So wie Sie auch bestimmte Tageszeitungen selbst lesen. Für uns zählt das Beobachten von Wikipedia-Einträgen rund um Personen oder Unternehmen in diese Kategorie.
- Print- und Online-Dienstleister einspannen. Die klassischen Print-Ausschnittdienste sind sinnvoll für eine Basis-Abdeckung des wachsenden Online-Angebots. Ergänzen Sie diese durch spezialisierte Online-Monitoringdienste, wo Sie eine schnellere und breitere Abdeckung benötigen.
- Erfolgskontrolle: Was bringts? Fragen Sie sich jährlich: Sind die Monitoring-Ziele erreicht? Haben wir aufgrund der Resultate gehandelt? Wieviel interne und externe Ressourcen haben wir dafür eingesetzt? Lassen sich die eingekauften Dienstleistungspakete neu verteilen, effizienter kombinieren?
Übrigens: Unsere Studie «Web 2.0 in Schweizer Unternehmen» zeigt: Knapp die Hälfte der 200 befragten grössten Schweizer Unternehmen führen ein regelmässiges Online-Monitoring durch. Ein ausführliches Kapitel zum Thema Monitoring gibt es im Buch «Medienarbeit im Netz», laufende Neuigkeiten zum Thema mit diesem bernetblog-Monitoringlink. Online-Monitoring bleibt eine Herausforderung – schon 1995 schrieb Stefan Selle im MacUp Magazin:
«Das Internet ist die grösste Bibliothek der Welt – bloss liegen alle Bücher verstreut auf dem Boden rum.»