Nordströms Satz gilt auch für Intranets. Dieser Anstoss
- fasst die Ergebnisse einer neuen Intranet-Studie zusammen
- gibt zehn Praxistipps für Intranets, die mehr als Hauszeitungen sind
- führt zu Links mit Intranet-Wissen.
Die Bernet-Studie „Intranet 2002“ zeigt Ziele, Erfahrungen und Zukunft dieses neuen internen Mediums. 20 Intranet-Pioniere von Coop bis UBS zeigen in Expertengesprächen, wo sie heute stehen. Entstanden ist die Studie mit der Fachhochschule Solothurn Nordwestschweiz FHSO. Hier finden Sie eine Kurzfassung der wichtigsten Erkenntnisse auf fünf Seiten.
Das Fazit: Intranets sind in mittleren und grossen Unternehmen unabdingbar und werden weiter ausgebaut. Aber die meisten sind noch weit entfernt vom viel propagierten Wissenstransfer und Prozessoptimierungen. Zuerst wollen die Experten in den Info-Teil investieren und die Bewirtschaftung der Inhalte optimieren.
Überrascht hat uns die Tatsache, dass auch nach rund fünf Jahren Erfahrung die wenigsten Intranets strategisch geführt sind. Man macht mit, baut aus – betriebswirtschaftliche Ziele werden höchstens breitbandig formuliert und kaum überprüft.
Erfolgreiche Intranets sind eine unternehmerisch ausgerichtete Team-Leistung. Der Info-Teil weist starke Parallelen zur alten Hauszeitung auf: Dezentrale Redaktionsteams, zusätzliche Schreibbelastung, gefragt sind viel Motivationsarbeit und gute Planung. Intranet-Seiten veralten extrem schnell – was bringt der grosse Zusatzaufwand, wenn daraus kein Wettbewerbsvorteil entsteht?
Die Entwicklung führt von der beschleunigten Hauszeitung zur Plattform für Teamwork, Wissensaustausch, schnellere Prozesse. Dazu braucht es mehr strategische Ausrichtung, massgeschneiderte Software und vor allem: einen Gesamtlead, der sehr gut kommuniziert.
5 Anstösse für bessere Intranet-Inhalte
- Der Intranet-Lead darf nicht in der IT liegen, er gehört in die (interne) Kommunikation.
- Bilden Sie eine Redaktionskommission mit je einer Vertretung aus den wichtigsten operativen Abteilungen plus IT.
- Machen Sie das Erfassen und Freischalten von Inhalten so einfach wie möglich, nutzen Sie für Intra/Inter/Extranet das selbe Redaktionssystem.
- Sorgen Sie dafür, dass alle wissen, wieso sie Zeit für Intranet-Inhalte investieren, belohnen Sie Intranet-Support im Qualifikationssystem.
- Setzen Sie nur das aufs interne Netz, was im Vergleich zu anderen Kanälen Mehrwert bringt (schneller, umfassender, exklusiv)
5 Anstösse für bessere Intranet-Nutzung
- Gute Inhalte verkaufen sich von selbst- wo das Intranet exklusive, schnelle, bessere Infos bietet, wird es besucht.
- Das Adressbuch bleibt die attraktivste Anwendung, machen Sie es zum absoluten Muss, bauen Sie weitere Dienste darum herum.
- Bieten Sie weniger Informationen und mehr Prozesse. Idee aus der Umfrage: Visitenkarten-Druckprozess direkt aus dem Adressbuch – vom Mitarbeitenden ausgelöst.
- Schauen Sie Benutzer/innen über die Schulter, 20 Minuten ohne Fragen, einfach mit einem Notizblock. Stellen Sie danach Fragen. Sie werden erstaunt sein und vieles besser machen.
- Flankieren Sie einen guten Inhalt mit gezielten E-Mails, schriftlichen Kurzinfos, Roadshows oder Schulungen.
Weiterführende Links:
- Checklisten von Bernet_PR
- Intranetjournal.com als Wissensplattform No. 1 im Netz.
- Der Report Intranet-Design Annual 2002 bietet für 64 usdol einen Report mit vielen Anstössen.
Und wenn Sie nicht mehr weiter wissen mit Ihrem Intranet:
«In zweifelhaften Fällen entscheide man sich für das Richtige.»
Karl Kraus, österreichischer Schriftsteller und Satiriker (1874-1936)
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