Stop: Marken besinnt euch.
Die Zeit des Experimentierens ist vorbei. Lange rieten wir Kunden zum schnellen ausprobieren in Online-Kanälen. Das ging gut, solange man zu den Ersten gehörte. Heute buhlen zu viele um die Aufmerksamkeit der User. Mitmachen reicht nicht mehr.
Das jüngste Indiz dieser Entwicklung: Facebook experimentiert mit Firmen-Posts in einem separaten Feed, damit man Posts von Freunden wieder sieht. Weil die Marken die Sozialen Medien besetzen und sogar in einst geschlossene Kanäle wie Whatsapp vordringen, schlägt das Pendel zurück.
«Fundierte Meinungen lösen Diskussionen aus. War es nicht das, was Social Media einst wollte?»
Die Social-Media-Gilde ist mit Schuld: lange begnügten wir uns mit Tipps, Anleitungen, Best Practices und Erfahrungsaustausch zu Trends. «Fear of Missing out» heizte mit ein. Wer heute auftritt, braucht Standpunkt und Profil – bei der Wahl der Plattformen ebenso wie beim Inhalt.
Kritiker mögen einwenden, auch Meinung gebe es heute zu viel. Gerade weil Social Media das Meinen einfach gemacht haben. Das greift zu kurz, denn nur Behaupten ist einfach, Meinen ist schwer. Fundierte Meinung bedingt Mut, Auseinandersetzung mit der Materie und Überblick. Und sie löst Diskussionen aus. War es nicht das, was Social Media einst wollte?
Start: jetzt Expertise orten.
Meinung ist dann wertvoll, wenn sie begründet ist. Suchen Sie also nach dem Themengebiet, in dem Sie mit vertieftem Wissen und Fakten aus dem Vollen schöpfen. Ist die Spielwiese einmal markiert, können Sie daraus Meinungen formulieren – und hoffentlich Debatten auslösen. Diese bringen den Leser übrigens auch dann weiter, wenn er nicht mit Ihnen einverstanden ist.
Wie weiter?
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Weitere Links:
Was einen guten Meinungsbeitrag ausmacht: Text aus dem Telekolleg des Bayrischen Rundfunkes
Eine Debatte rund um das «Denken und Meinen» bei SRF2-Kontext (56′-Podcast).
PS: Wir beginnen neu. Dieser Newsletter ist eine Weiterentwicklung des seit 2002 geführten Anstoss-Newsletters. Wir haben ihn passend zu unserem Neuauftritt als Bernet Relations neu konzipiert.
Jeder Stop.Start-Newsletter bringt je einen Standpunkt und den ersten Schritt, etwas Neues anzustossen. Im letzten Punkt bleiben wir uns also treu. Stop.Start! war übrigens auch das Motto von TEDxZurich 2014. Wir begleiten den Ideen-Event ehrenamtlich seit 2012.