Nach meinen Recherchen auf typo-info.de und einschlägigen Dokumentationen (z.B. typokurz) möchte ich es langsam wissen: Welches sind die gängigsten, heute noch verbindlichen Regeln für gute Online-Typografie?
Einfach, aber hilfreich sind die Tipps von Wikipedia:
- Unterstreichungen zur Textauszeichnung im Internet vermeiden. Unterstrichene Textpassagen weisen in der Regel auf anklickbare Links hin.
- Versalien nur sparsam einsetzen. Grossbuchstaben werden als Verschriftlichung von Rufen oder Schreien verstanden.
- Farben nur in begründeten Ausnahmefällen verwenden.
- Nie mehr als eine Auszeichnung auf einmal verwenden und diese konsequent durchhalten. So kann der Leser bereits anhand der Auszeichnung erkennen, was ihn inhaltlich erwartet: ein Zitat, ein Fremdwort o.ä. Zu viele Effekte heben sich gegenseitig auf, so dass der Leser am Ende nicht mehr weiß, worauf er achten soll.
- Absätze sollten eine vernünftige Länge haben. Drei bis fünf Sätze, je nach Länge, sind eine gute Richtschnur. Nach einem Satz, der nicht einmal über die ganze Zeilenbreite geht, keinen Absatz machen.
Inhaltlich gilt: ein Gedanke – ein Absatz. - Mit Überschriften sparsam umgehen. Nicht jeden einzelnen Absatz mit einer Überschrift verzieren – der halbwegs intelligente Leser wird den Gedanken, der in diesem Absatz steckt, auch ohne Überschrift erfassen. Zu viele Überschriften zerhacken einen Text und hindern den Lesefluss. Nach drei oder vier Absätzen ist es in der Online-Typografie sinnvoll, eine Überschrift einzuziehen.
- Überschriften sollten kurz sein und nicht aus ganzen Sätzen bestehen. Satzzeichen wie der Doppelpunkt und das Ausrufezeichen sind in Überschriften fehl am Platz. Auch Links haben dort nichts verloren. Weiterführende Stichworte sollten im folgenden Absatz im Fließtext verlinkt werden.
Hoppla, gemäss diesen Tipps müssten wir wohl einige unserer Blog-Überschriften überarbeiten…
Gilt das nur für Online-Texte? 🙂 Meine Belegarbeiten sind ähnlich strukturiert.
Die oben zitierten Richtlinien zur Typografie hat Wikipedia für seine eigenen Texte bzw. Autoren festgelegt. Sicher kann man einige auch auf Papier-Texte übertragen, über andere kann man sich streiten…