Diese Woche schrieb Google im Unternehmensblog über die neu eingeführte Möglichkeit, die eigenen News zu kommentieren. Und verkauft das Ganze wie üblich als visionär neue Idee. Noch dürfen nur Personen kommentieren, die im News-Beitrag vorkommen.
Die Blog- und Medienszene fragt sich, wohin diese Entwicklung führen wird. Mich erstaunt die Tatsache, dass Google im ersten Schritt nur Kommentare von an der Story Beteiligten zulässt. Im Google-Blog selbst versprechen die Software Engineers Dan Meredith und Andy Golding, dass später jederfrau und -mann kommentieren dürfe. Wieso dieser Zwischenschritt? Das Wall Street Journal schreibt, dass Google-Angestellte die Identität der Absender aufgrund von E-Mail oder Telefon-Nummern überprüfen werde – wie sinnvoll und sicher ist das?
Einige Medien haben keine Freude daran, dass Google die von ihren Journalisten erarbeiten News auf news.google.com zur Verfügung stellt – trotz des damit verbundenen Links auf die Originalstory. Mit der Kommentarfunktion auf der eigenen Plattform (zum geborgten Inhalt) macht Google Wind für ihre News. Die Leser werden sich dann entscheiden müssen: Sind die Kommentare wichtig für mich? Will ich sie auf Google lesen oder bei der NYTimes? Und als Kommentator kann ich mich fragen: Wo bringt mir meine Bemerkung am meisten Visibilität?
Hier ein guter Hintergrund aus BetaNews mit weiteren Links. Von dort stammt auch dieses konkrete Beispiel eines GoogleNews-Eintrags mit Kommentaren. Von McDonalds und dem befragten Experten. Will Google den von Geschichten Betroffenen die Möglichkeit zur Korrektur, Rechtfertigung, Verlängerung geben? Ist das interessant für Leser? Der wohl entscheidende Punkt: Jede Online-Zeitung sollte diese Möglichkeit jedem Leser geben, sowieso.