iPad: Das Format schafft neue Bedingungen, Teil 2

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online newsDas iPad löst nicht nur die Diskussion um eine neue Art der Computer-Nutzung aus. Auch für die Konzeption und Gestaltung von Inhalten schafft es neue Bedingungen.

Im ersten Teil dieser kleinen Serie über Neues rund um die Tablets/iPads beschrieb ich Veränderungen im Nutzerverhalten. Diese und einige technische Raffinessen des Geräts schaffen auch neue Anforderung an die Inhalte. Erklärt hatte diese der InformationArchitect Chris Lüscher in seinem Vortrag am Internet-Briefing:

Schriften: Gross aber nicht zu gross
Eine wesentliche Neuerung ist die Grösse (und Anzahl) der Pixel pro Quadratzentimenter. Das iPad hat deutlich kleinere und mehr Pixels. Im Web gebräuchliche 12-Punktschriften sind auf dem iPad nicht gut leserlich. Zu gross dürfen die Schriften auf dem relativ kleinen Schirm aber auch nicht sein. Schliesslich hält man das Tablet näher an die Augen – verglichen mit dem Bildschirm.

Hintergründe und Kontraste
Das Layout inklusive Schriftbild bedarf also eines eigenen Stylesheets und will sorgsam ausgetestet sein. Auch bezüglich dem Farb- und Kontrasteinsatz. Durch die hohe Qualität des Screens ist weiss auf schwarz beispielsweise schlecht leserlich. Getönte oder – im Webeinsatz bis anhin verpönt – leicht marmorierte Hintergründe oder eine leichte «Textur» können also durchaus wirken.

Gerät drehen schafft Probleme
Das Drehen des Tablets verändert seinen Inhalt (diese Funktion kann übrigens blockiert werden) – und damit auch Spaltenbreite, Zeilenumbruch und Layout. Das kann die Lesenden ganz schön in die Irre führen. Wo war ich im Text? War auf der linken Seite nicht eine Infobox? Selbst Vorbildmagazine à la «Wired» kämpfen noch mit dieser Funktion. Jede Veränderung muss getestet und angepasst werden.

Bild/Film: Qualität gefragt
Grobpixelige Bilder und Filme kommen auf dem hochaufgelösten Pad schlecht raus. Eine bessere Qualität hingegen verursacht höhere Datenmengen und damit Kosten und Download-Zeiten. Ein Dilemma.

iBooks Büchergestell

Bildmetaphern: Von der Usability zum Kitsch
Das iPad wird zur Schiefertafel, zum Moleskine-Notizbuch, zur verknitterten Zeitung, zum Büchergestell. Oft sind diese Bildmetaphern zwar schön umgesetzt – aber selten wirklich konsequent. So irritiert es die Leser stark, wenn er ein vermeintliches Buch blättert, der Inhalt dann aber erst nach Ladesekunden erscheint. Man lerne: Interfaces mit Bildmetaphern sind verführerisch – und allenfalls verwirrend.

Wer hat den bernetblog schon mal auf dem iPad gelesen? Wir waren angenehm überrascht, wie er sich trotz drehen und wenden und hohen Pixelzahlen verhält. Heute testen wir neue Webauftritte konsequent auf verschiedenen Browsern und auf dem Smartphone. Jetzt kommt das «wendige» Tablet mit neuen Anforderungen dazu.

Link:
iPad: Das Format schafft neue Bedingungen, Teil 1
iPad: Das Format schafft neue Bedingungen, Teil 3

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