Cyberkriminalität:Vier Businessmodelle

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man_desktop2.jpgSpam, phishing, carding: Es gibt viele Arten von Kriminalität im Internet. Wer verdient daran, fragten wir schon an anderer Stelle im bernetblog. Der Sicherheitsexperte Guillaume Lovet hat in einschlägigen Foren und Chats recherchiert. Sein Fazit: Cyberkriminalität lohnt sich (fast) immer.

Internetverbrechen sind lukrativer als der Drogenhandel. Und die Täter werden immer professioneller. Mit diesen zwei Thesen kann man den interessante Artikel in der aktuellen netzwoche zusammenfassen. Guillaume Lovet, Manager des Security Teams bei Fortinet, erläutert vier verschiedene Geschäftsmodelle von Cyberkriminellen und errechnet für jede Kategorie Aufwand und Ertrag:

1. Carding
Ein Krimineller kauft mit gestohlenen Kreditkartenangeben Ware online und lässt diese an Dritte ausliefern. Diese senden die Ware an den Auftraggeber weiter, der sie auf Ebay oder ähnlichen Plattformen verkauft.

Aufwand: 1.580 Dollar
Gewinn 16.00 Dollar
Verhältnis Aufwand/Einnahmen: 8,9

2. Spyware / Adware
Der Täter errichtet ein Botnetz, um auf den beherrschten Computern Spyware oder Adware zu installieren. Von der Adware-Firma wird er pro Installation bezahlt.

Aufwand: 157 Dollar
Gewinn 15.843 Dollar
Verhältnis Aufwand/Einnahmen: 102

3. Schutzgelderpressung
Der Täter droht einem Unternehmen mit starkem Onlinehandel mit DDoS-Attacken, sollte er nicht einen regelmässigen Schutzbetrag überweisen.

Aufwand: 1.500 Dollar
Gewinn 48.500 Dollar
Verhältnis Aufwand/Einnahmen: 32,2

4. Phishing
Beim Phishing werden Bank-Login-Daten gestohlen und meist an Dritte weiterverkauft. Diese versuchen dann, die Konten zu leeren.

Aufwand: 63 Dollar
Gewinn 137- 25.000 Dollar
Verhältnis Aufwand/Einnahmen: 3.17 – 400

Laut FBI richteten Cyberkriminelle in den USA einen Schaden von 67 Milliarden Dollar an. In Grossbritannien wird der Schaden auf 2, 45 Milliarden Pfund geschätzt. Die Täter sind sehr gut organisiert und arbeiten oft aus Ländern ohne greifende Gesetzgebung. In den meisten Fällen können sie deshalb kaum für ihre Taten belangt werden. Goldene Zeiten also für Internetkriminelle.

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