Studie Web 2.0: Umgang mit Bloggern. Fünf Tipps.

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maz/bernet-studie web 2.0Gerade mal 8 % der grössten Schweizer Unternehmen informieren Blogs, 3 % laden sie zu Pressekonferenzen ein. Und dies, obwohl zwei Drittel angeben, Blogs im Rahmen ihrer geschäftlichen Tätigkeit zu lesen. Hier der Detailchart aus unserer Studie und fünf Tipps für den PR-Dialog mit Bloggern.

Die Grafik aus der maz/Bernet Studie Web 2.0 (Download & Info-Link) zeigt eine extreme Pyramide: Von 67 % runter auf 3 %. Bei Blogs lesen, kommentieren oder selbst schreiben gehts runter bis 12 %. Bei der Frage, wer von den befragten grössten Schweizer Unternehmen und Organisationen Blogs auf dem Medienverteiler hat, sinds noch 8 %.

maz/bernet-studie web 2.0 umgang mit bloggernNein, ich glaube nicht, dass 100 % die richtige Zahl wäre. Es geht nicht darum, Blogs auf jeden Fall und unbedingt zu bedienen. Aber woher kommt die Berührungsangst? Wenn man selbst Blogs für geschäftliche Zwecke liest und wenn bei dieser Frage die Fachblogs und journalistischen Blogs an erster Stelle genannt werden – wieso sind die dann nicht auf dem eigenen Presseverteiler?

Heute gehört es aus meiner Sicht zum Handwerk jedes PR-Verantwortlichen, die Blogosphäre zu verfolgen und einen bewussten Entscheid zu fällen, wie Blogs in der Unternehmenskommunikation berücksichtigt werden. Dazu fünf Tipps:

1. Lesen, lesen, lesen
Lesen Sie Blogs. Regelmässig. Immer wieder. Das ist ein grosser Aufwand – denn Ihr Zeitbudget für die Informationsaufnahme ist in der Regel eh schon überbucht. Jetzt auch noch Blogs lesen? Ja. Denn nur über das anhaltende Mitverfolgen erhalten Sie ein echtes Verständnis der Inhalte, Zielsetzungen, Vorstellungen von Bloggern.
Treffen Sie dazu eine Auswahl. Nutzen Sie Hilfsinstrumente wie RSS-Reader.

2. Ziele?
Nicht vergessen: Was sind Ihre Ziele? Worüber möchten Sie informieren? Wen möchten Sie erreichen? Können Ihnen auf diesem Weg Blogs weiterhelfen? Welche Netzwerke sprechen Blogger an? Was sind die Ziele der Blogger, die aus Ihrer Sicht relevant sind? Worüber schreiben sie, in welcher Regelmässigkeit und Qualität? Wenn Sie die Kommentare verfolgen oder das Impressum lesen: Wer wird diese Inhalte lesen, wer soll angesprochen werden?

3. Anfragen
Wenn es zu einer Ziel-Übereinstimmung kommt: Fragen Sie das betreffende Weblog an. Seien Sie gerade bei Blogs sehr selektiv und zielgenau – nur, wenn der Inhalt des Blogs wirklich etwas zu tun hat mit den von Ihnen betreuten Themen, dann sprechen Sie ihn an. Begründen Sie Ihre Anfrage mit Ihrem Wissen über das Blog. Seien Sie offen über Ihre Informationsinhalte und Absichten – damit die Blogger ganz klar entscheiden können, ob sie auf Ihren Verteiler möchten.

4. Bescheidenheit
Blogs sind nicht generell gleich zu behandeln wie Medien oder Journalisten. Oft haben sie keine Erfahrung im Umgang mit PR-Stellen. Blogger haben einen anderen Blickwinkel, sie sind in vielen Fällen sehr persönlich ausgerichtet, ihre Motivation ist nicht immer kommerziell ausgerichtet. Passen Sie Ihre Tonalität an, seien Sie nicht verkaufsorientiert, verlangend, pushy. Senden Sie nur dann Sachen, wenn Sie wirklich etwas zu sagen haben. Erwarten Sie in keiner Weise (positive) Berichterstattung über ihre Inhalte. Genauso wenig wie Sie das von Printmedien, Radio, TV eine Berichterstattung tun. Aber seien sie bereit und offen auf einen Dialog mit einem aktiven, kritischen Publikum.

5. Lesen, Kommentieren, Netzwerken
Bleiben Sie dran beim Lesen. Kommentieren Sie ausgewählte Blogs. Bauen Sie über die Zeit eine Beziehung auf. Besuchen Sie auch mal ein Bloggertreffen, lernen Sie Ihre Ansprechpartner persönlich kennen.

Noch einmal: Es kann sein, dass Sie niemals Blogs in Ihre Medienarbeit aufnehmen. Weil Ihre Ziele und die Ziele der existierenden Blogs keine genügende Überschneidung ergeben.

Ergänzungen zu den fünf Tipps aus PR- und aus Bloggersicht? Ich freue mich…

Mehr zum Thema live am MAZ-Bernet Seminar Corporate Blogging am 19. Mai 2008.

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