Welche gestalterischen Prinzipien müssen beachtet werden und wie beurteile ich ein gestaltetes Produkt? Der goldene Schnitt ist seit der Antike Grundlage für ein als schön empfundenes Design.
Im Rahmen meiner Corporate Publishing Ausbildung entdeckte ich ein wunderbares Buch: «Gestaltung, Typografie etc. – Ein Handbuch». Damien und Claire Gautier haben damit ein fantastisches Nachschlagewerk geschaffen im Feld Kommunikationsdesign. Erschienen ist das Buch im Niggli Verlag und dient als Argumentationsgrundlage und Inspirationsquelle. Zwei Beispiele geben Einblick:
Wissensvermittlung auf schönem Niveau
Das Buch ist in die Kapitel Gestaltungsprinzipien, Grundlagen der Gestaltung, Rastersysteme, Printmedien und Anwendungsbeispiele gegliedert. Nebst den theoretischen Grundlagen beinhaltet es ein farbiges Sammelsurium guter grafischer Beispiele. Unten seht ihr die Doppelseite mit dem Titel «Einheit in der Vielfalt». Das grafische Konzept dahinter: ein Träger, gleiches Format, Farben schwarz und gelb, weisser Rand. Meines Erachtens trotz der vielen Gemeinsamkeiten sehr unterschiedlich wirkende Umsetzungen.
Ästhetisches Ideal: Der Goldene Schnitt
Neben Elementen wie Symmetrie, Asymmetrie, Rhythmus, Kontrast und Farbe wird der Goldene Schnitt ausführlich beschrieben. Nach diesem Prinzip arbeiteten die Architekten der Antike und die Künstler des Mittelalters und der Renaissance. Sie versuchten die in der Natur wahrgenommene Harmonie rational zu erfassen. Die Einheit der Proportionen vermittelt das Bild der Vollkommenheit und lässt uns die Asymmetrie der Teile als harmonisch und schön, fast schon als richtig, empfinden. Dieser Grundsatz gilt bis heute.
Am Beispiel des Plakats von Uwe Loesch ist die Anordnung der Elemente um einen Goldenen Punkt herum klar zu erkennen. Und einmal mehr: Die Komposition ist unbestreitbar im Gleichgewicht.
Cézanne sagte: «Sobald ich anfange nachzudenken, ist alles verloren». Der beste Fall trifft ein, wenn wir uns, wie Cézanne, vom Gefühl leiten lassen können.
Die «Einheit in der Vielfalt» stammt übrigens von Erich Brechbühl von der Kommunikationskommune Mixer in Luzern.
Rhytmus schreibt man immer noch mit zwei h: Rhythmus. Gute Typographen (Typografen) sind auch gut in Rechtschreibung. Gott grüss die Kunst.
Asche auf mein Haupt – Frau Korrigenda hat es korrigiert. Rechtschreibung und Grammatik wären wohl einen eigenen Beitrag wert.