Guter Inhalt gewinnt. Darum sind Rezepte für Online-Content begehrt. Als gelungenen Vorstoss Richtung Relevanz werten wir das «Notenstein Gespräch» der gleichnamigen Privatbank. Mit spannenden Persönlichkeiten vertieft sie wichtige und kontroverse Zeitthemen im Online-Dialog.
Dass der Raiffeisentochter aus St. Gallen Inhalt mit Gehalt am Herzen liegt, will auch die (Print-)Werbung ausdrücken. In der Werbe-Kampagne «Denken in Szenarien» (Werbewoche 16.10.13) beschreibt die Bank in mehreren Sujets wirtschaftliche Themen (szenarien.notenstein.ch) und bildet diese in anschaulichen Infografiken ab. Inmitten von grossen Branding und Image-Kampagnen ein wohltuend inspirierender Weg.
Nachdenken, anregen, hinterfragen
Im Web führt die Bank den inhaltsgetriebenen Ansatz weiter. Hier finden sich bei «Notenstein TV» die in der Bankenwelt beliebten Kurzinterviews zu Anlegerthemen oder der Infoflyer «Notenstein Kompass» für dieselbe Zielgruppe. Begleitet wird dieser Kompass seit April 2012 vom vertiefenden «Notenstein Gespräch». Interessant am Konzept des Gesprächs:
«…Das Notenstein Gespräch wird über mehrere Tage als schriftlicher Dialog geführt. Diese Art von Austausch ermöglicht ein unaufgeregtes, fundiertes Hinterfragen von Argumenten – und das in einer Zeit, die oft von einer atemlosen Informationsflut geprägt ist.» (aus dem Impressum)
Entstanden sind in dieser Art bis heute elf Gespräche (Archiv) mit breitem Themen-Horizont: Öl (Peter Voser), Big Data vs. Bauchentscheid (Gerd Gigerenzer), Instabilität (Harald James) oder das Ende des Privaten mit Miriam Meckel (Februar 14). Zusammengefasst werden die Texte mit einem Fazit aus der Bankensicht. Eine gesprochene Podcast-Version steht ebenfalls zur Verfügung.
Top Inhalt – Format noch ausbaubar
In den Dimensionen Relevanz, Themenwahl und Textqualität macht das Format Freude. Trotzdem orten wir konzeptionell und formal Optimierungs-Möglichkeiten: Das Notenstein-Gespräch muss neben dem PDF-Format auch als Web-Ausgabe in ansprechender Gestaltung und inklusive den informativen Grafiken lesbar sein. Daneben bringt die Abbildung bei einer Dokuplattform à la Slideshare noch mehr Reichweite und lässt eine Abbildung auf anderen Sites (beispielsweise hier) zu.
Konzeptionell lässt sich mit einer Erweiterung des Dialog-Gedankens noch Mehrwert schaffen. Die fehlende Kommentar-Funktion bei den Gesprächen schliesst das Publikum als Mitdenker – und -Frager aus. Hierzu müssen die Texte aber zuerst überhaupt als eigene Beiträge als Web-Ausgabe erfasst sein.
Die Privatbank Notenstein geht mit dem klar inhaltsgetriebenen Anspruch in der Gesamtkommunikation (inklusive Printwerbung) den richtigen Weg. Und sie macht dies intelligent, anspruchsvoll und (bei der Printwerbung) gar mit gestalterischem Charme. Optimiert sie das «Gespräch» noch im Web, macht sie das zum Vorzeige-Publisher.
Disclaimer: Wir führen übrigens weder für Notenstein noch für die Mutterfirma Raiffeisen ein Mandat. Wir beschreiben und analysieren im bernetblog bei «Twitter im Profil», bei «Facebook im Profil» und in anderen Beiträgen immer wieder interessante On- und Offline-Auftritte.
Weiterführend:
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