Krisenkommunikation in der Philanthropie: Besonderheiten und Grundsätze im Umgang mit Vertrauen und Verantwortung

Philanthropische Organisationen stehen in Krisenzeiten unter besonderer Beobachtung: Sie handeln im öffentlichen Interesse und bauen auf Vertrauen und moralische Integrität. Fehler in der Kommunikation können daher besonders schwerwiegende Folgen haben. Wie können philanthropische Organisationen und Stiftungen erfolgreich Krisenkommunikation betreiben und gleichzeitig ihren Werten treu bleiben?
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Krisenkommunikation stellt philanthropische Organisationen vor besondere Herausforderungen, da ihr Handeln auf Vertrauen und moralischer Integrität beruht. In Krisenzeiten wird dieses Vertrauen besonders kritisch hinterfragt und eine falsche oder schlechte Kommunikation kann die Reputation nachhaltig schädigen und das Vertrauen in die grundlegenden Ziele der Organisation untergraben.

Ein weiterer entscheidender Faktor in Krisensituationen: Philanthropische Organisationen arbeiten oft mit besonders sensiblen Zielgruppen und befassen sich mit komplexen gesellschaftlichen Themen. In solchen Momenten erwarten Medien und Öffentlichkeit nicht nur eine schnelle Reaktion, sondern auch eine authentische und transparente Kommunikation, die mit den Grundwerten der Organisation im Einklang steht.

Vor kurzem hatte ich die Gelegenheit, meine Expertise zu diesem Thema in einem Fachkreis zu teilen. In diesem Beitrag fasse ich die zentralen Prinzipien kurz zusammen, die philanthropischen Organisationen helfen, auch in schwierigen Zeiten glaubwürdig und handlungsfähig zu bleiben.

Die 7 wichtigsten Grundsätze der Krisenkommunikation für die Philanthropie:

    1. Glaubwürdigkeit bewahren
      Offenheit und Transparenz sind unverzichtbar. Unklare Kommunikation oder Vertuschung untergraben das Vertrauen in die Organisation nachhaltig.
    2. Empathie zeigen
      In Krisen ist es entscheidend, Zielgruppen nicht nur sachlich, sondern auch emotional anzusprechen. Mitgefühl schafft Nähe und stärkt die Unterstützung.
    3. Mission ins Zentrum stellen
      Die Werte und Ziele der Organisation sollten immer erkennbar bleiben – auch, um in der Öffentlichkeit Orientierung und Stabilität zu vermitteln.
    4. Schnell und klar reagieren
      Eine durchdachte Krisenstrategie mit klaren Zuständigkeiten hilft, Missverständnisse und Verzögerungen zu vermeiden.
    5. Unterstützer:innen einbinden
      Prominente Botschafter:innen und Partner:innen können die Glaubwürdigkeit stärken – wenn sie rechtzeitig informiert und eingebunden werden.
    6. Authentisch und selbstkritisch sein
      Fehler einzugestehen und authentisch zu kommunizieren, schützt die moralische Glaubwürdigkeit der Organisation.
    7. Aus der Krise lernen
      Nach der Krise ist vor der Krise: Analyse, Verbesserung und klare Massnahmen helfen, gestärkt aus schwierigen Zeiten hervorzugehen.

Mein Fazit: Krisenkommunikation in der Philanthropie erfordert ein besonders sensibles und durchdachtes Vorgehen. Transparenz, Empathie und eine konsequente Ausrichtung an der Mission sind wichtige Grundpfeiler, um Vertrauen zu bewahren – und im besten Fall gestärkt aus der Krise herauszugehen.

Ein herzliches Dankeschön an alle: Nach rund 13 Jahren Bernet.blog endet für mich mit diesem Beitrag ein besonderes Kapitel. Ich bleibe der Welt der Kommunikation weiterhin verbunden – mit Neugier und Leidenschaft. Alles Gute und auf Wiedersehen!

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