Geschichten – ob wahr oder falsch – bewegten Menschen seit je her. In Stein gehauen, auf Tierhäute und Papier gemalt, wurden sie mit Rauchwolken, Tauben oder Pferden verbreitet. Auch die Lüge – im ganzen Spektrum von lieblicher Schummelei bis zur arglistiger Täuschung – galoppierte im Gespann mit dem Fakt. Doch musste sie früher mühsam menschlich gezimmert und aufwändig verteilt werden, ist sie heute in Sekundenschnelle erstellt und verbreitet. So erleben wir heute durch Internet und KI die Industrialisierung des Falschen. Während man früher noch am Lack kratzen konnte, um die Beule aufzudecken, die man mit dem Übersprühen zu vertuschen suchte, wird es heute immer schwieriger, Echt von Unecht zu unterscheiden. Wie knifflig das ist, das zeigt schon dieser einfache Test.
Bildmanipulationen gab es schon früher, ob durch Retusche, Kolorierung oder Wahl des Ausschnitts. Heute ist es ein Kinderspiel Personen auf Bildern auszutauschen und so beispielsweise eine CEO neben einem Kritiker posieren zu lassen, einen Kaufbeleg zu fälschen, um Garantieansprüche geltend zu machen oder eine Phishing-Attacke täuschend echt zu gestalten. Das wird uns in der Unternehmenskommunikation künftig stärker beschäftigen, als uns lieb ist.
Bedeutung für die Unternehmenskommunikation
Einerseits werden wir immer mehr mit generierten Inhalten konfrontiert, andererseits ist es wichtig, dass eigene erstellte Inhalte authentisch bei den Empfänger:innen ankommen. Niemand möchte im Content-Marketing unwahre Inhalte multiplizieren oder einen Vertrauensverlust in die Marke, weil das Profil durch KI-Einsatz verwässert wird. Oder wie man sagt: «Der Aufbau von Glaubwürdigkeit braucht Jahre, der Abbau Sekunden». Was man heute schon tun kann, haben wir in ein paar Tipps zusammengefasst.
1. Authentizität stärken:
- Klare Kommunikation aus dem Markenkern. Je stärker das Profil, desto glaubwürdiger die Kommunikation und umso einfacher für die Kund:innen z.B. betrügerische Mails von echten zu unterscheiden. Gute Quellenangaben steigern das Vertrauen.
- Guidelines für KI erstellen: Für was wird KI im Unternehmen / in der Kommunikation eingesetzt und wie.
- KI deklarieren: Beispielsweise für Chatbots oder generierte Bilder (das darf dann auch gleich in die KI-Guideline)
2. Inhalte prüfen, bevor man sie teilt:
- Das referenzierte Dokument lesen. Stimmt die Schlussfolgerung, der Kontext, die Referenzierung?
- Texte mit Tools wie Scribbr auf Einsatz von KI prüfen
- Reverse Image Search durchführen.
There is one more thing:
Hörempfehlung: Diese Podcastfolge nimmt das Thema Fake News im Wandel der Zeit auf und gibt gute Tipps, wie man Fälschungen auf die Schliche kommt.
Weiterführend:
Titelbild: Generiert mit Nano Banana / Google Gemini