… wären fünfzig faul und zwanzig bereits tot. Wie sich abstrakte Informationen visualisieren lassen. Eine Auswahl.
Auf informationisbeautiful.net versammeln sich Grafiken, die hervorstechen – thematisch und grafisch. Dahinter steckt David McCandless, ein Freelancer aus London. Seine Berufsbezeichnung ist neu für mich, tönt aber schick (auf Englisch): «Visual & Data Journalist». Kennt jemand die deutsche Übersetzung? Die Mission von David McCandless: «My passion is for visualising information – facts, data, ideas, subjects, issues, statistics, questions – all with the minimum of words.» Und so minimalistisch die Grafiken, so spannend sind die Aussagen dahinter. Lerne: Statistik muss nicht langweilig sein.
Einige Beispiele:
- Der durchschnittliche Dorfbewohner ist faul
Wenn Twitter ein Dorf mit hundert Einwohnern wäre, wären fünfzig faul und zwanzig bereits tot. Nur fünf Einwohner wären für 75 Prozent aller Tweets verantwortlich. Die Grafik «If Twitter was 100 People…» basiert auf einer Verhaltensstatistik von Twitter-Nutzern. Um das Ergebnis leichter nachvollziehbar zu machen, wurde es so dargestellt, als würde die Twitter-Community nur aus hundert Personen bestehen. Die Grafik zeigt zudem, an welchen Tagen Twitter am stärksten genutzt wird. Interessant: Dienstags und mittwochs werden die meisten Tweets geschaltet.
- iPhone an der Spitze digitaler Ablenkungen
Twitter, Facebook, Flickr, eBay, E-Mails, SMS, ein Anruf auf dem Festnetz oder Handy – das digitale Zeitalter setzt uns zahlreichen Ablenkungen aus. Die Wahl zwischen dem Tippen einer Kurznachricht bei Twitter und dem Griff zum Telefon erfolgt nicht zufällig. Das zeigt die Pyramide «The Hierarchy of Digital Distractions». David McCandless visualisiert hier digitale Ablenkungen und wie wir damit während der Arbeit umgehen. Zuunterst in der Aufmerksamkeitshierarchie steht die tatsächliche Arbeit, sie hat den geringsten Stellenwert (das gilt selbsterklärend nicht für die Autorin). Wesentlich mehr Aufmerksamkeit erhält eine neue Facebook-Message, doch sobald das Telefon klingelt, ist damit auch Schluss. Hierarchisch zuoberst steht das iPhone, getoppt wird es nur noch durch einen Funkunterbruch oder einen ungeduldigen Partner, der das Notebook gewaltvoll schliesst und dem Nutzer dabei die Finger einklemmt.
- Kaffeefahrten auf der Zeitachse
Ganz neue Zusammenhänge für SF-Fans erfasst die Grafik «Timelines: Time Travel in Popular Film and TV» (mit Hintergrundinfos). Treffen sich Marty McFly (Zurück in die Zukunft) und die Crew von Star Teck auf ihren Zeitreisen, und kämpfen sie gemeinsam gegen Terminator? Fragen, die die Welt bewegen.
- Nicht zu empfehlen bei Flugangst
Sehenswert, aber auch etwas beängstigend – zumal ich im Dezember (!) einen Flug mit Air France (!) gebucht habe: «Reduce Your Odds of Dying in a Plane Crash». Es scheint: Ich lebe wild und gefährlich. Immerhin sitze ich in den hinteren Reihen, das erhöht meine Überlebenschance. Ich muss nur noch den Fensterplatz gegen einen Gangplatz tauschen …
Mehr zum Thema im bernetblog:
Kontrollierter Webkonsum dank Diätpyramide, 24.07.2009
Lasst Grafiken sprechen, 17.07.2009
Für mich stellt sich immer wieder die Frage wie lange es Twitter noch in der Form geben wird.
Das mit der Partnerin, die gewaltsam das Notebook schliesst, kenne ich nur zu gut aus eigener Erfahrung 🙂
Zusammen mit einer Visio Vorlage lassen sich Personendiagramme einfach erstellen. Twitter Beispiel mit Visio erstellt siehe: http://bit.ly/Tpet6
Hi Lilly,
was für eine tolle Veranschaulichung. Ich selbst gehöre zu den nicht aktiven Twitterern obwohl ich täglich mehrere neue Follower bekomme. Twitter finde ich maßlos überbewertet und was mich auch unglaublich stört ist das Sicherheitsrisiko für die User durch die gekürzten URLs. Naja, mal gucken wie lange das noch so geht.
Liebe Grüße, Andrea
Hui, die Pyramide ist ja erschreckend realistisch…