Jürg Stuker hat mir das nebenstehende Bild als Titel für mein neues Buch vorgeschlagen – und mich auf einen interessanten Beitrag von Tom Foremski geführt: «Stirb, Pressemitteilung, stirb!» titelt er provokativ. Seine Idee: Medienmitteilungen sollten in thematischen Abschnitten publiziert werden. Jeder Abschnitt erhält einen eigenen Tag. Dann will Forenski sich die Inhalte für seine Artikel via Tag-Suche selbst zusammenstellen.
Damit dürften die meisten Journalisten technisch klar überfordert sein. Hinzu kommt die vewirrende Vielfalt dieser Stichwort-Setzung. Würden Sie für Ihr Communiqué nun «ch», «helvetia» oder «swiss» oder «schweiz» verwenden, wenn ein Abschnitt der Schweiz gewidmet wäre? Gerade im deutschen Sprachraum ist die Verwendung dieser Stichworte aus meiner Sicht noch sehr erratisch – ich bin jedesmal verwirrt, wenn ich Tags zu meinen Weblog-Einträgen setzen will. (Richtig anfangen damit werden wir erst, wenn wir im Hintergrund den richtigen Ablauf aufgesetzt haben.)
Die weiteren Anstösse von Tom sind nichts anderes als bekannte PR-Grundsätze: Schreib keinen «Spin» oder Übertreibungen in deinen Text, liefere zitierbare Aussagen von Entscheidungsträgern, gib weitere Quellen an.
Sterben wird sie nicht, die liebe Pressemitteilung. Aber der Aufbau und die elektronische Distribution wird sich weiterhin sehr schnell und sehr grundlegend verändern. Tipps dazu in der Checklist Medienarbeit im Netz oder ab Juni im gleichnamigen Buch.
Ja. Die graphische Anmutung des Bildes hatte es mit angetan 😉
Das von Dir beschrieben „Problem“ des Taggings wird immer wieder heftig diskutiert. Zudem sind Tags nur eindimensional, also keine Informationshierarchien. Um bei Deinem Beispiel zu bleiben Welt -> Europa -> Schweiz -> Zürich. Bäh.
Aber halt auch viele Vorteile gegenüber eine zentral gepflegten Ontologie die sich immer an der bekannten Vergangenheit orientiert. Zudem das Problem der Mehrsprachigkeit (autoriative Übersetzung) o.ä.
Gut und/oder schlecht. Weitere Bemerkungen von mir: http://blog.namics.com/2005/12/social_tagging.html
Und hier ein *must* read: http://www.adammathes.com/academic/computer-mediated-communication/folksonomies.html
danke für die links. du schreibst gerade über glaubwürdigkeit im web – kennst du den hier:
http://www.consumerwebwatch.org/dynamic/web-credibility-reports-evaluate-abstract.cfm
schöne seiten sind gute seiten, einfach gesagt (-: