Corporate Blogging-Seminar: Umgang mit anonymen Mitarbeiterblogs

/

schreibmaschine tasten leicht.jpgMorgen Freitag gestalte ich einen ganzen Tag zum Thema Corporate Blogging am Medienausbildungszentrum MAZ. Dabei habe ich mich wieder mal näher mit der Nestlé-Bloggeschichte und anonymen Blogs auseinandergesetzt. Hier meine Empfehlung.

Das Seminar habe ich mit Heiner Käppeli vom MAZ vor einem halben Jahr ausgeheckt, die Handouts werde ich morgen live schalten zum Download. Bei den Vorbereitungsrecherchen habe ich Unterlagen zum anonymen Nestlé-Mitarbeiterblog «Nestle Suisse Real News» aktualisiert. Hier fehlt ein Link zum mittlerweile eingestellten Blog, da ein Sex-Anbieter sehr clever die URL besetzt hat – so führen viele Nestleblog-Google-Suchen direkt zu ihm. Die Geschichte ist im Büttikofer-Blog gut verfolgbar, eingestellt wurde dieses anonyme Ventil für frustrierte Nestlé-Schweiz-Mitarbeitende Ende Oktober. Kurz davor hatte sich die umstrittene Schweizer Geschäftsführerin Nelly Wenger krankheitshalberr freistellen lassen.

Hätte sie sich in die Diskussion auf dem anonym geführten Nestle-Schweiz-Blog einschalten müssen? Dieser Blog hat sehr viel Medienaufmerksamkeit generiert, unter anderem im Tages Anzeiger.

Meine Empfehlung: Nein. Weblogs sind Dialoginstrumente – aber beim Kommentieren von anonymen Äusserungen kann die angegriffene Organisation nur verlieren. Da steht dann Behauptung gegen Behauptung, das vis-à-vis hat kein Gesicht. Das Problem hinter einem anonymen Mitarbeiterblog liegt in vielen Fällen tiefer: In der internen Kommunikationskultur. Die angegriffene Seite soll den Blog verfolgen, seine Relevanz beurteilen und Schlüsse ziehen für die interne Kommunikation und externe Stellungnahmen, wenn Medien mitlesen und reagieren.

  • Kategorien
  • Tags

Kommentieren

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Pflichtfelder

Beiträge

  • Ich schliesse mich der Meinung klar an. Internes gehört intern und nicht extern. Hätte sich Nelly Wenger via Blog in die Diskussion eingeschaltet, hätte sie damit die Verletzung der obigen Regel gebilligt und sich auf blindes Pingpong eingelassen. Danke für’s zitieren unseres Blog & beste Grüsse.

window.ga=window.ga||function(){(ga.q=ga.q||[]).push(arguments)};ga.l=+new Date; ga('create', 'UA-2212522-1', { 'cookieDomain': 'bernet.ch' }); ga('send', 'pageview');