Gerade eben ist der Nachmittag angelaufen, hier an der Uni in St. Gallen. Das mcm Institut veranstaltet ein Forum zum Thema «Web 2.0 – the next generation». Im Bild, leicht unscharf, das Diskussionspanel mit Gunnar Bender, aol-Sprecher, Anja Bundschuh, ebay, Olivier Zeisberger, barracuda und Daniel Arber, Swisscom. Aufgenommen mit der im MacBook eingebauten Kamera, damits gleich auf dem PC ist. Na ja, dieses Feature ist nicht wirklich ideal für solche Bilder. Schade, dass Filmen nicht geht.
Grad hat Daniel Arber zu einem leisen Lacher der gut genährten, rund 70 Seminarteilneher geführt. Auf die Frage, welche Inhalte die Swisscom wo publiziert, sagte er: «Das Wichtige ist offline, das Schnelle online.» Trotzdem ist der Grossteil der heute von ihm verantworteten Kommunikation elektronisch publiziert. Tempo und Effizienz findet man online. Vertiefte Information ist immer noch stärker auf Papier platziert – «das wichtige raschelt».
Oliver Zeisberger meint, dass in der politischen Kommunikation genau die Personen entscheidend sind, die er als «Influentials» bezeichnet. Und genau diese Beeinflusser sind aus seiner Sicht in Netz präsent. So habe er in einem letzten Wahlkampf mit breit aufgebauten Weblogs dafür gesorgt, dass die Top-10 Suchresultate auf Google für den von ihm betreuten Kandidaten sich positiv auf diesen Kandidaten bezogen. Aus meiner Sicht ein spannendes Beispiel, wie die oft gelobte basisdemokratische Ausrichtung des Web 2.0 ganz gezielt für eigene Anliegen genutzt werden kann. Davon ausgehend, dass der Gegenkandidat nicht dagegen hält. Ein weiterer Beweis dafür, dass Suchmaschinen immer mehr zu wichtigen Dialoggruppen für Kampagnen und Unternehmen werden.
«Krise ist Tagesgeschäft» behauptet Gunnar Bender in der Diskussion darüber, ob Unternehmen Corporate Blogging betreiben sollen oder nicht. Alles beschleunigt sich – der Wandel, die Hochs und Tiefs, die Kommunikation. Deshalb plädiert Bender fürs Blogging des CEOs. Charles Fränkls Erlebnisse und Termine kann man auf charles-blog.com nachlesen. Ganz wichtig sei der extern publizierte Blog für die interne Kommunikation – so könne der laufende Change Prozess viel besser kommunikativ begleitet werden.
Die Dame von ebay erzählt für mich gerade Dinge, die langweilig sind. Ein guter Punkt, um die Live-Berichterstattung abzuschliessen. Mehr über diesen spannenden Tag wird hier in den nächsten Tagen veröffentlicht.
Übrigens meine erste Live-Blog-Erfahrung. Super effizient. Zuhören, schreiben, schnell Links live abchecken, gleich in den Blog einbauen. Airport sei Dank.
war das charlesdingsbumsam suchen… genial! danke… morgen um 10h ist dann auch der *schnippsel* mit dir online bei mir… ps: morgen abend bin ich bei meinem *kurator* an der spiegelgasse 1 zu zureich: cabaretvoltaire.ch ;-)) das dadafossil onkel bazon (brock) könnte dir vielleicht auch gefallen: „macht probleme. nicht kunst!“
ohne krisen wäre kommunikation ja auch langweilig. beste grüße aus DE 😉
hallo gunnar – du hast recht. und wir befinden uns ja sowieso in einer endlosen beschleunigungsphase. und wirklich: in schnell pulsierenden unternehmen mit schneller kommunikation ist ein ceo- / corporate blog wertvoll, wie bei euch der fall.
frei nach dem floppologen matthias horx: die ständige beschleunigung ist ein „running gag“ ;-))
ja, und dieser gag rennt immer schneller!!! na mal ehrlich: habe mich auch schon gefragt, ob ich das quatsch quassle, wenn ich mit-bete im mantra der „alles wird schneller“. aber dann fallen mir geschichten ein wie diese, erlebt vor 15 jahren: eine pressekonferenz konnte erst innert 15 tagen angesetzt werden – weil die hausdruckerei so lange brauchte, bis die antwortkarten gedruckt waren.
weiss noch jemand so geschichten aus der guten alten langsamen welt?
oder sind wir gar nicht schneller geworden?
„Schade, dass Filmen nicht geht.“ geht sehr wohl, einfach im imovie auf „aufnehmen“ drücken.
klar kenne ich noch coole beispiele aus der vermeintlich langsamen zeit: zb: „Nach der Julirevolution von 1830 machte der Thurgau unter der Führung des Pfarrers Thomas Bornhauser den Anfang mit der Demokratisierung der schweizerischen Kantone durch seine neue, am 26. April 1831 angenommene Verfassung.“ in weniger als einem jahr eine neue verfassung. ganz ohne fax und eMail und all dem kram… ich bleibe stur: „running gag“… gruss vom steirischen herbst…
@marco: danke. mensch, dass ich vor lauter optionen nicht auf diese idee gekommen bin!
@sms: danke. stimmt. hmmm. alles, was du heute auf rebell tv machst hättest ohne die beschleunigung gar nicht machen können, oder?
@marcel: iwo. noch einmal: zeitschema bornhauser:
22. oktober 1830: 1. revolutionäre versammlung in weinfelden
26. april 1831: volksabstimmung über die neue verfassung.
übrigens: 1789 hatte es im thurgau 160 zeitungen… wohl jedes dorf eine… jeder welcher schreiben konnte, hatte sein eigens liveblogäh:zeitung!
jetzt aber wieder einmal ins zureiche vorort der netz-stadt-bodensee: else lasker-schüler forum. wuppertal-suppertal ist angereist! das wird toll!
bin ein bisschen spät mit diesem tip, aber was soll’s:
wenn man quicktime7 pro hat kann man direkt per „ablage>neue video aufnahme“ einen quicktime film aufnehmen(falls eine kamera vorhanden). gerade eben auf der apple seite wiederentdeckt…
@marco: stimmt, grad ausprobiert, siehe
http://sevenload.de/videos/7zoDGzT