Seit unserem letzten Bernet-Schreib-Workshop ist meine Wahrnehmung für Texte im Internet geschärft. Was mir auffällt: Auch gestandene Schreibprofis haben manchmal Mühe, auf ihren Webseiten gute Links zu setzen. Aber was ist ein „guter Link“? Schreib-Coach Ann Wylie gibt dazu verschiedene Empfehlungen.
Thema
Gut ist ein Link dann, wenn er auf den Inhalt des Links hinweist. Und nicht auf die Bewegungen, die der User mit der Maus machen muss, um zum Thema zu gelangen. Das oft gesehene „Klicken Sie hier“ oder „lesen Sie mehr“ ist nichtssagend und daher nicht besonders ansprechend.
Kürze
Internet-Besucher lesen Texte nicht am Computer, sondern scannen den Bildschirm instinktiv nach Informationen ab. Da Links visuell hervorstehen, sind sie eine Art Wegweiser für die Augen. Setzen Sie daher kurze Linktexte, sie fallen einfach mehr auf. Was ist besser:
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Menge
Überladen Sie ihre Website nicht mit Links. Gemäss Jakob Nielsen erhöhen Links die Glaubwürdigkeit einer Website um rund 30 %. Aber zuviel Links verwirren den Leser und lenken ab.
Weitere Tipps im Überblick:
Verlinken Sie nur dann, wenn es Sinn macht
Verlinken Sie nur Schlagwörter, nicht ganze Sätze
Vermitteln Sie dem User, was ihn hinter dem Link erwartet
Geben Sie mit ihren Informationen einen Anreiz zum Weiterlesen
Versetzen Sie sich in die Lage des Users. Sprechen Sie wenn möglich mit den Worten ihrer Leserschaft.
Eine gute Link-Technik ist natürlich auch wichtig für das Suchmaschinen-Marketing. Hierzu gibt es zahlreiche, teilweise unübersichtliche Foren, wie Zum Beispiel Abakus oder Suchmaschinentricks. Wie google gute Links bewertet, habe ich bei site-check gesehen. Kennt jemand weitere gute Seiten zum Thema? Und, oh gott, habe ich jetzt alles richtig verlinkt 😉 ?!?
Der Satz „Auch gestandene Schreibprofis manchmal Mühe, auf ihren Webseiten gute Links zu setzen“ finde ich cool – zum Thema Schreibprofi.
hihi, und denken manchmal schneller als sie schreiben. aber wenigstens einer hat genau gelesen — danke!
Im kostenpflichtigen Report „Designing for the Scent of Information“ (publiziert 2004) von Jared Spool (www.uie.com) wird die optimale Linklänge mit 7 bis 12 Wörtern angegeben. Begründung: Es ist wahrscheinlicher, dass ein bestimmtes Schlüsselwort in einer Linkbeschriftung mit 7 bis 12 Wörtern auftaucht als in einer Linkbeschriftung mit 6 oder weniger Wörtern. Aus meiner Sicht kommt dazu, dass Verständlichkeit wichtiger ist als Kürze; d.h. mit 7 bis 12 Wörtern kann man eine verständlichere Linkbeschriftung machen als mit 6 oder weniger Wörtern. Irgendwann wird ein Link natürlich zu lang und bei gleicher Verständlichkeit ist der kürzere Link besser, aber explizite Verständlichkeit braucht einfach mehr Platz als unklare Schlagworte oder Sprachbilder.
Danke Robert für den interessanten Hinweis! Zwölf Wörter sind erstaunlich viel für einen Link, sieht man selten, oder? Aber ich gebe Dir natürlich Recht, dass allzu kurze Schlagworte oft zu Unklarheiten und Missverständnissen führen können. Trotzdem: Kürzer ist meistens eleganter, solange die Verständlichkeit nicht leidet, finde ich.