Was ist das Geheimnis von Second Life? Mein erster Besuch auf der Plattform war ernüchternd. Doch wie sehen die Nutzerzahlen aus?
Von über 5 Millionen Einwohnern (genau 5.472.976 per 12. April) waren gemäss Second-Life-Statistiken in den letzten sieben Tagen 346.918 in der Plattform eingeloggt. Eine krasse Schere, die den Trend gut widerspiegelt: Viele waren da, die meisten davon kommen nie wieder. Noch eingänglicher sind die Zahlen, die der gestrige Tages-Anzeiger aus der „Libération“ zitiert. Gemäss der französischen Zeitung setzen nur gerade 300 Personen mehr als 1.200 Franken in virtuelle Lindon-Dollars um. Dies ist extrem wenig – wenn man sich die obigen Zahlen noch einmal genau anschaut.
Gelohnt hat sich Second Life trotzdem. Die Betreiberfirma Linden Lab wies letztes Jahr einen Umsatz von 11 Millionen US-Dollar aus und erreichte damit erstmals die Gewinnzone. Nicht ohne Absicht behauptet Inhaber Philip Rosendale, dass Second Life die Benutzerzahlen von myspace.com (165 Millionen User) überflügeln wird. Gegenüber dem Magazin Vanity Fair gab er sogar an, mit 1.5 Milliarden Nutzern könnte Second Life so groß werden wie das Internet. Um dieses Ziel zu schaffen, arbeite man daran, die Serverkapazitäten drastisch auszubauen. Sollte die Zukunft tatsächlich im 3D-Internet liegen? Aus meiner Sicht ist dies nur denkbar, wenn die Breitband-Kapazität enorm zunimmt. Oder wenn vielleicht eine neue Technologie die bereits durch Youtube-Videos überforderten Netzschläuche durchlässiger macht.
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In der mmorpg(massively multiplay online roleplay game)- Community geht schon länger das geflügelte Wort herum, dass sich in SL nur noch drei Arten von User herumtreiber:
1. Opfer von viralem Marketing (es gibt kein Game-Forum, in dem nicht ein Beitrag von einem neuregistrierten User (erkennbar daran, dass er mit diesem Beitrag auch gleich sein allererstes Post verfasst) SL in allen Tönen lobt, und damit eine Handvoll Opfer zu einem „einmaligen Einloggen, einmal durch die Welt fliegen und dann nie mehr etwas mit Second Live zu tun haben wollen“ motiviert. Meine persönliche Vermutung ist, dass von den ausgewiesenen 300’000 Logins, der grösster Teil darauf zurückzuführen ist.
2. Medienschaffende (eine der zwei einzigen Usergruppen, welche regelmässig einloggt)
3. Werber (die andere regelmässige Usergruppe)
Die beiden letzten Gruppen sind dann auch, gemäss meiner Vermutung, die einzigen, welche für SL Geld ausgeben.
vielleicht ist sl nicht die zukunft und die behauptungen von Philip Rosendale sind zum jetzigen zeitpunkt auch extrem überzogen.
aber zumindest ist es schon teilweise recht amüsant und lustig im sl.