Die grosse Schweizer MobilfunkKommunikations-Anbieterin Sunrise präsentiert in diesen Tagen allen Corporate Bloggern (und anderen KommunikatorInnen) ein Paradebeispiel wie man es NICHT macht.
Wenige Tage nach der Eröffnung des Corporate Blogs der Sunrise Medienstelle – wir waren schon sehr erfreut und gespannt wie die Pfeilbogen – verschwindet er wieder spurlos (s. auch Bloggingtom). Halt. Nicht ganz. Die URL wurde flugs neu gebucht und der Blog ziemlich inhaltsarm weitergeführt. Leider haben wir uns von der ursprünglichen Version keinen Screenshot geknipst, er war vor allem formal eher grenzwertig (falls jemand noch was hat…, wir tauschen gegen ein Bildli vom alten anonymen Nestlé-Mitarbeiter-Blog). Allerdings sind in meinem RSS-Reader auch heute noch die alten Beiträge angetextet. Nun denn – wir lernen wieder mal eine Menge aus den Fehlern (anderer):
1) Konzept? Ja!
Hier hats wohl schon ordentlich gehapert. Waren sich die Sunriser bewusst, dass sie hier ein kommunikatives Fenster öffnen und tatsächlich auch jemand hineinguckt? Man zweifelt sehr, ob die relevanten Stellen eingebunden waren. Und schliesslich; gab es einen Plan für die Einführungs-Phase und für verschiedenen Szenarios (z.B. Stellenabbau, ups)?
2) Fenster auf – Fenster zu
Sie (oder jemand aus ihrem Umfeld) haben ein kommunikatives Fenster geöffnet. Gefragt oder ungefragt. Jetzt müssen Sie es blitzartig wieder schliessen. Per se unangenehm. «Wie» machen sie das am besten? Ganz leise, damit niemand was merkt? Geht nicht. Heftig zuschlagen? Auch schwierig. Aber mit einem sicheren Griff und einigen erklärenden Worten – das wär doch möglich. Wie wärs im konkreten Fall mit einem Mediencommuniqué (da war und ist nix)?
3) Tragen Sie Sorge zu URL’s im Ruhestand
Generell gilt wohl (vielleicht bei diesem Blog-Host nicht möglich): Die URL unbedingt behalten, auch wenn nie mehr etwas darüber veröffentlicht wird. Einfach ärgerlich, wenn sich jemand ihrer bedient. In diesem Fall ist der jetzige Inhalt sogar noch harmlos. Übrigens auch sonst mal bedenkenswert: Was wären URL’s die mich oder mein Unternehmen «stören» könnten? Sind sie noch frei?
Ob diese Corporate Blog-Sonne dann doch noch aufgeht? Ansonsten – gespannt warten wir weiter auf gute Schweizer Corporate Blogs.