Twitter: Muss das sein? Jein.

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twitterIch habe meine Meinung zu Twitter versprochen. Nun kann ich sie gleich mit den Erfahrungen von Peter Hogenkamp illustrieren. Und wie immer, wenn solche Dinge zwischen Betaphase, Startup und Masse oszillieren gibts als Fazit ein eindeutiges Jein zum nervösen Onlinezwitschern. Oder hier in Form von drei Meinungen an den Schluss gestellt.

Gastblogger Nico Luchsinger ist vom Twitter-Virus befallen. Deshalb konnte er in seinem bernetblog-Beitrag sehr gut beschreiben, was denn eigentlich Twitter ist. Ich persönlich hatte schon vorher einen zweiten Anlauf genommen, um mich anzumelden. Widerwilligerweise, zugegebenermassen. Jetzt bin ich also drin.

Überlastet, zeitraubend, sinnlos
Mit diesen drei Stichworten lassen sich meine ganz persönlichen Erfahrungen zusammenfassen. Seit Peter Hogenkamps Vortrag am Internet-Briefing (siehe Beitrag zum Thema Blog-Traffic) weiss ich: Hüte dich vor dem Nachmittag. Denn ab drei Uhr kommen die Amerikaner ins Netz. Deshalb habe ich immer wieder dieses Bild gesehen:

twitter ist überlastet

Aber jetzt ist ja Jeff Bezos als Financier eingestiegen – und bei ihm liegen ja noch einige Server bereit (heise Meldung zum Thema). Ich bin übrigens auch ein totaler Twitter-Versager. Noch immer habe ich einen einzigen Follower (danke, Nico, für die Treue!). Leu habe ich eingeladen, aber der hat gar nie reagiert. Jetzt sitze ich schmollend im Winkel und warte auf meine Entdeckung. Denn ich habe schon viel zu wenig Zeit zum Bloggen, Lesen (von Blogs), Arbeiten, Mails beantworten, witzige PPS-Files aus Mails anschauen, undsoweiter. Jetzt sollte ich auch noch twittern. Und davor erst mal mühsam rausfinden, wer von meinen Freunden denn schon mitzwitschert. Damit die mich followen. Und ich sie.

Zwischen Chat und Blog
«Twitter ist ein schwer zu fassendes Phänomen», weiss Peter Hogenkamp. «Irgendwie liegt es zwischen Chat und Blog – und es ist keines von beidem.» Microblogging wird es auch genannt: 140 Zeichen, die schnell geschrieben sind. Und deshalb im Inhalt oft banal. Aber die Möglichkeit, sehr schnell sehr vielen Menschen etwas mitzuteilen, die trifft einen Nerv in unserer Seele. Hier versteckt sich auch das Phänomen, das Twitter und den schnellen Aufstieg dieses Mikro-Mediums ausmachen. Deshalb muss man sich als Kommunikationsprofi auch damit auseinandersetzen. Versetzen wir uns in drei Rollen:

1. Als informationsüberlasteter, über 40jähriger Mensch: Nein danke.
Wenn ich persönlich meine Informations-, Arbeits- und Lebensfreude-Ziele erreichen will, dann brauche ich dazu kein Twitter.  Mit dem Alter meine ich, dass die Akzeptanz von Twitter etwas mit Generationen zu tun hat. Mir persönlich geht einfach eine gewisse Begeisterung für Beschleunigung ab. Meinen Kindern nicht. Wer SMS und Instant Messaging mag, der wird Twitter mögen. Achtung, Suchtgefahr!

2. Als Kommunikationsberater, Unternehmer: Ausprobieren, Kennen.
Genau da stecke ich gerade – zwischen Nein und unbedingt. Hierher bin ich gegangen, weil ich staune über das Twitter-Volumen. Weil ich den Eindruck habe, dass sich hier etwas entwickelt, das durchaus unternehmerisches Potenzial hat. Etwas, das in irgendeiner Art und Weise den Dialog 2.0 beeinflussen wird. Wir haben auch Second Life ausprobiert, was nichts gebracht hat. Bei Twitter sehe ich mehr Potenzial.

3. Als Person, die von einer starken Online-Vernetzung profitiert: Unbedingt.
Peter Hogenkamp twittert, PR-Blogger Klaus Eck schon lange – beide sind als Unternehmer im Online-Bereich tätig. Ihre Zielgruppen sitzen hier. Die Vernetzung bringt Profil, Reputation, Gespräche, Frequenz.

Zum Schluss eine kurze Videosequenz seines Vortrags im Grünen Glas. In diesen 40 Sekunden bringt er auf den Punkt, wo Twitter in seiner Erfahrung steht.

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