PR-Symposium 08: Strategien des Standortmarketing

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br-sprg-podium.jpgBis zur Jahrtausendwende stand die «Marke Schweiz» scheinbar unzerstörbar für High Quality, Seriosität und Leistung. Wie scharf ist dieses Bild noch nach den «nachrichtenlosen Vermögen», dem Swissair-Grounding und den wackelnden Grossbanken?

Das PR Symposium 08 war heuer zu Gast bei Microsoft in Wallisellen. (Der Harbour Club war letzte Woche bei Google – wir berichteten darüber. Zufall?). Es war viel die Rede von Standortqualitäten, von Im- und Export und von Öffnung. Gemäss den Referaten ist das Image der Schweiz noch immer intakt – aber heute wie morgen muss daran gearbeitet werden. Hier eine kleine Auswahl an Zitaten aus den Referaten im besseren zweiten Teil der Veranstaltung:

«Man muss die Zielgruppe da abholen, wo sie ist – selbst wenn sie noch an Klischees hängt.»
(Raymond Loretan, Ex-Generalkonsul NYC, Download Präsi)
Natürlich will die Schweiz weg vom Heidi-, Käse-, Schokoladen-Image. Aber was nützt uns das, wenn unsere Dialoggruppen auf klischierte Botschaften ansprechen und sie verstehen? Aber wir können daran andocken und dann – quasi als Trojaner – noch weitere Schweizer Werte mitkommunizieren. Ein spannender Gedanke – auch für andere kommunikative Herausforderungen.

«Kennen was man vermarkten will – Wissen, was das Gastland interessiert – Geduld und Fantasie.»
(Flavia Schlegel, Swissnex Shanghai, Download Präsi)
…das braucht es für das Standortmarketing in China/Shanghai (und anderswo). Die eigenen Stärken/Schwächen und Ziele kennen, der Dialoggruppe gut zuhören und dann kreativ dort ansetzen, wo man etwas erreichen kann.

«Der Brand ist gut – wir müssen ihn jetzt noch mit den richtigen Inhalten füllen.»
(Daniel Küng, CEO Osec, Download Präsi)
Küng zeigte eindrücklich auf, wie sich die Weltwirtschaft in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wird. Indien und China werden deutlich zulegen – auf Kosten von Europa und den USA. Die Schweiz – will sie zumindest in Europa obenauf bleiben – braucht international (trotz föderalistischen Strukturen) einen klaren, einheitlichen und kräftemässig gebündelten Auftritt (Bsp. Zusammenarbeit OSEC, Tourismus Schweiz, Pro Helvetia, …).

Für mich hätte das Schweizer PR Symposium 08 gerne auch zu einem Thema stattfinden können, das näher an unserem Berufsstand dran ist (bzw. umgekehrt). Der rasantere und leidenschaftlichere zweite Teil hat aber durchaus inspiriert. Wir leben halt doch nicht auf einer Insel und wer es versteht, den Nachbarn, Gästen, potenziellen Geschäftspartnern gut zuzuhören, dem wird auch künftig die Arbeit (und die Ressourcen) nicht ausgehen.

PS: Den Absolventen des diesjährigen PR-Berater-Lehrganges, die am Anlass «vereidigt» wurden, will ich hier ganz herzlich gratulieren…!

Link zum Bericht auf der BR-SPRG Website

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