Seit ein paar Wochen bloggt die Redaktion von persoenlich.com. Grund genug, einem der Macher unsere drei Fragen zu stellen.
Matthias Ackeret, warum bloggt persoenlich.com?
Die Erfahrungen in den USA zeigen, dass sich dank dem Internet ganz neue Kommunikationsformen ausserhalb der klassischen Medien etablieren können. Das ist faszinierend. Trotzdem traue ich dem neuen Medium immer noch nicht ganz; wichtig sind nicht die technischen Möglichkeiten, sondern die Inhalte, damit das Ganze interessant bleibt.
Welches ist Ihre wichtigste Blog-Erfahrung?
Meine wichtigste Blog-Erfahrung war die Lancierung von TeleBlocher zusammen mit Norbert Neininger, dem Chefredaktor der
Schaffhauser Nachrichten. Die Idee, jede Woche ein Interview mit dem damaligen Bundesrat Christoph Blocher ins Netz zu stellen, löste einen
medialen Taifun aus, welches sogar Thema einer Bundesratssitzung war. Das Bundesamt für Kommunikation BAKOM startete eine Untersuchung über die Rechtmässigkeit der Sendung. Daneben kam auch noch der publizistische Pulverdampf: Die Grosskommunikatoren wie Peter Studer, Ueli Haldimann, Frank A. Meyer und Klaus J. Stöhlker zeigten sich entrüstet über das Internetfernsehen und befürchteten den Untergang der Schweiz. Heute haben sich die Wogen geglättet: TeleBlocher hat rund 70000 regelmässige Zuschauer und dürfte das meistzitierteste Interview unseres Landes sein. Dies zeigt doch, welche Macht das Internet haben kann.
Welches ist Ihr grösster Blog-Wunsch?
Für den persoenlich.com-Blog wünsche ich mir spannende Diskussionen und Kontroversen, die wir in unseren Heften so nicht abhandeln können.
Mein Fazit:
Der „persoenlich.com“-Newsletter mit Nachrichtenaus aus der Schweizer Kommunikationswirtschaft gehört zum täglichen Lesefutter vieler Kommunikations- und Marketingprofis. Der Blog bietet zusätzliche Unterhaltung. Wo aber ist der Mehrwert? Mir persönlich reicht der Newsletter. Und ich frage mich, ob Gastautoren wie Roger Schawinski, Peter Hartmeier und Peter Röthlisberger dies längerfristig ändern können.
Zu TeleBlocher siehe auch folgende Blogbeiträge:
Politik im Netz: BlocherTV – holzschnittartige Selbstfeier
SF Blocher-Reportage: manipulativ?
Bin auch gespannt, was das Weblog künftig bringen wird. Habe ebenfalls den Eindruck, dass der Newsletter genügt.
Frau Graf, nettes Fazit. Aber: Wo ist der Mehrwert in Ihrem Beitrag? Wie definieren Sie einen Blog-Mehrwert? Bloggen ist Unterhaltung.
Sehr richtig, Herr Müller. Was dem einen gefällt, findet der andere überflüssig. Ich denke letzten Endes ist die Definition eines Mehrwertes auch subjektiv.