In den letzten zwei Wochen bin ich ein besserer Twitterer geworden. Hier meine Learnings, die Empfehlung von Tweetdeck und ein NYT-Artikel.
Twitter lenkt ab, keine Frage. Morgens schaue ich mir die eingegangenen Meldungen an, parallel zur E-Mail. Das Ablenkunspotenzial ist riesig, damit verbunden aber auch das Lern-, Austausch- und Vernetzungspotenzial. Doch der Reihe nach:
Mein Twitter-Konzept: Vernetzung, Nützliches, Fokus
Inspiriert durch den PR-Blogger (siehe Klaus Eck hat ein Konzept) habe ich mir endlich selbst Gedanken gemacht, wohin ich mit Twitter überhaupt will. Denn eingestiegen bin ich in diesen Dienst mit grosser Zurückhaltung. Muss das auch noch sein? In der Zwischenzeit habe ich gemerkt: Ja. Mit meinem Konzept, Version 0.1 Beta.
- Ziele: Vernetzen, Neues erfahren, Lernen. Über Twitter will ich mich mit Personen vernetzen, die im Bereich Online-Kommunikation, Web-Trends, Medien engagiert sind. Fachleuten, die etwas zu diesen Themen zu sagen haben. Ich lese deren Mitteilungen, ich beantworte oder kommentiere ihre Meldungen – pflege den Dialog.
- Inhalt: Nützliches und Dialog. Ich schreibe möglichst nur Tweets (Twitter-Kurzmeldungen), die meinen Mit-Lesern (Followern) einen Nutzen bringen. Sehr oft sind das Links zu interessanten Web-Inhalten. Dazu kommen seltene Status-Meldungen, wenn ich grad weg bin (da kann ich mich noch verbessern) und Antworten auf Fragen oder eigene Fragen.
- Fokus: Sehr gezielter Einsatz. Für mich bleibt Twitter etwa an vierter Stelle der täglichen Kommunikationsprioritäten. Nach persönlichen Gesprächen, Telefon, E-Mail. Ich will meinen Fokus zwischendurch auch ganz gezielt auf Arbeiten legen, mich also auch mal abmelden aus sämtlicher Kommunikation. In diesem Sinne werde ich wohl auch nie einer der Vieltwitterer werden, mit Stolz auf die bereits abgesetzten Kurzmeldungen.
Twitter-Domain besetzen, Tweetdeck nutzen
Aufgrund von Feedbacks anderer Twitterer habe ich letzte Woche meinen Twitter-Namen von twitter.com/bernetblog geändert auf twitter.com/marcelbernet. Weil Mit-Leser nicht wussten, wer von uns fünf Autor/innen hinter bernetblog steckt. Diese Adresse nutzen wir in Zukunft für Kurzmeldungen jedes Blog-Beitrags. Auf /marcelbernet schreibe ich persönlich.
Der Wechsel der Domain ist auf Twitter einfach – vorausgesetzt die neue Adresse ist frei. Tipp an alle: Die eigene Domain auf twitter.com/… besetzen, bevor es andere tun. Mehr geturnt habe ich nach der Umstellung mit meinem Twitter-Programm. Man kann die Twitter-Einträge auch im Browser lesen und schreiben – aber Zusatzprogramme wie Twitterific, Twhirl oder Tweetdeck machens wesentlich leichter. Mir gefallen Funktionalität und Design von Tweetdeck am besten: Links alle aktuellen Meldungen, in der Mitte Antworten, rechts Direktmeldungen (die sehe nur ich und der Direktpartner). Mein grösstes Learning: Wenn ich von einem Twitter-Account ins nächste wechseln will, ganz oben rechts aus- und wieder einloggen.
New York Times: Twitter ist das, was du draus machst
Diesen Blogbeitrag ausgelöst hat Aurel Hosennen – danke für Deinen Tweet-Link zum NY-Times-Artikel. David Pogue bringt sehr schön auf den Punkt, wie es Twitter-Einsteigern geht. Auch er ist widerwillig dazu gestossen. Muss das sein? Noch ein Ego-Instant-Chatting-Social-Network-Tool? Überzeugt hat ihn dann, mit welcher Geschwindigkeit und Kompetenz ihm eine Frage auf Twitter beantwortet wurde. Jeder kann daraus machen, was er oder sie will – «eine Gechäftsanwendung, eine Zeitverschwendung für Teenager, einen Recherche-Assistent, eine Newsquelle». Sein Fazit: Twitter ist was für «geeks and early-adopters», aber man muss es ausprobieren, um sich eine eigene Meinung zu bilden.
A propos ausprobieren: Was sind die besten Twitter-Hilfsmittel? Ich teste grad Tweetscan fürs Monitoring. Mobil habe ich noch nichts installiert, dauernd mag ich nicht twittern. Erfahrungen? Anstösse?
Kurzerklärung samt Film: Twitter vom elektrischen Reporter (Dez 08)
Gastblogger Nico Luchsinger: Was ist eigentlich Twitter (Juni 08)
Fürs Ego-Monitoring ist TweetStats ganz gut (www.tweetstats.com). Auch TwitScoop (http://www.twitscoop.com) ist ganz nützlich, bei TweetDeck ist das ja schon eingebaut. Mit dem Aufkommen der „Re-Tweets“ (dem Äquivalent des Weiterleitens in Twitter) sind auch Seiten wie Retweetist (http://retweetist.com/) spannend.
Gibt es eigentlich im Netz auch mal Sachen, die man „einfach nur macht“. Oder muss man für alles und jedes ein Konzept haben? Warum sind alle immer so auf Publik oder Geld aus? Warum kann man nicht einfach mal was machen, weil es einem nur Spaß macht. Ist denn das gar nichts mehr wert? Immer wieder lese ich von diesen Sachen und ich muss sagen, dass ich es einfach nicht verstehen kann. Der Spaß sollte doch schon noch im Fordergrund stehen. Oder nicht?
Hallo Marcel
Brian Solis hat eine umfangreiche Liste von nützlichen Twitter Tools für PR & Kommunikation zusammengestellt: http://www.briansolis.com/2008/10/twitter-tools-for-community-and.html
@chris: definitiv. ohne spass keine freude – und auch kein geld. ohne spass würde ich schon lange nicht mehr twittern, bloggen, facebooken. mir hilft so was wie ein konzept, meine energie gezielter einzusetzen.
@nico, aurel: muchas gracias. auch sehr gut gemacht finde ich twtpoll für twitter-umfragen, bei klaus eck gesehen http://klauseck.typepad.com/prblogger/2009/01/twitterumfrage.html