CEO-Blogs: General Motors Chef bloggt um Verständnis

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general-motors-logoDie krisengeschüttelte Autoindustrie trifft sich derzeit am Salon in Genf (noch bis 15.3.). Auch der General Motors Europa-Chef Carl-Peter Forster ist vor Ort. Seinem Unternehmen weht momentan ein eisiger Wind ins Gesicht. Im offiziellen General Motors Blog schreibt er dagegen an.

Brandaktuell ist die Diskussion um staatliche Unterstützung für Opel (NZZ 28.2.) und nicht nur Deutschland fragt sich, wann dem Traditionshaus  die Luft ausgeht. Umso spannender zu beobachten, wie General Motors eine sehr offenherzige Blog-Strategie fährt. Neben dem vorbildlichen Social Media Newsroom (letztwöchiger Beitrag dazu hier) betreibt das Unternehmen verschiedene Blogs. GM-Europa-Chef Forster schreibt regelmässig im Blog namens «Driving Conversations» persönliche Einschätzungen; so auch Beitrag vom 17. Februar mit dem Titel «Reality of it All». Aussage: Die Aussichten sind düster, aber mit allseitiger Opferbereitschaft und mit Innovation werden wir es schaffen.

«…But the reality is that we must look at all options – including the closing of facilities — to align our production capacity to the market. We’ll engage these discussions with an open mind to any ideas or alignments that may make us viable for the years to come. But there is no easy pathway….these actions will require sacrifice and pain from all sides. That is reality.»

Mir gefällt der offene Ansatz dieses Dialoges. Angesichts des riesigen europaweiten Interesses erstaunt aber, dass der Beitrag (als Beispiel) lediglich 29 Kommentare provozierte. Immerhin: Auf zwei der Kommentare antwortet Forster persönlich. Mir scheint das Blogformat gerade für diese «Krisenkommunikation» sehr geeignet: Es lassen sich Fakten, Ideen und Beurteilungen auf einfache und vor allem persönliche Art verbreiten – sicher auch mit Ausstrahlung auf die Leitmedien.

Überhaupt nicht vorbildlich ist übrigens die Frequenz der Beiträge im «offiziellen GM-Europe-Blog». Nur gerade alle drei Wochen erscheint ein Beitrag. Zu wenig, meine ich. Der bloggende Bundesrat Leuenberger hält noch immer den flotten Wochentakt zuverlässig ein.

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Beiträge

  • Aber dass GM überhaupt bloggt, ist schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Der Meinungsaustausch mit Kunden und Leser ist hier doch besonders wichtig, wie ich finde und ich denke, das sollte man dem Konzern auch zugute halten.

  • Schlecht ist es nicht, aber dass da keine Kommentare drin stehen, das wundert mich ehrlich gesagt nicht, weil halt auch viele Leute sehr sauer sind. Wenn man sich das Ganze mal anhört, was man immer wieder hört von den ganzen Leuten wie schlecht es ihnen geht und der Staat soll ihnen helfen. Die normalen Leute sind einfach sauer weil die alle schreien und machen eigentlich selbst nichts. Und darum ist das Thema für die meisten Menschen gegessen denn sie wollen einfach nichts mehr darüber hören.

  • Vielleicht hätte General Motors schon viel eher mit solchen Blogaktionen beginnen sollen! Denn jetzt wird es dem Unternehmen auch nicht weiterhelfen, denn die Insolvenz steht so gut wie vor der Tür.

  • @ines: hm – der transparenteste ceo-blog verkauft halt alleine noch keine autos und kann daher nicht wesentliche mängel an einem geschäftsmodell oder an management-entscheidungen beheben. aber er kann diese entscheidungen erklären und damit vertrauen schaffen – ein sehr langwieriger prozess!