Warum lange, wenn es auch kurz geht?

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lupe_on_httpDienste wie TinyURL machen lange Internetadressen kurz. Damit lässt sich auch mühelos ein Buchhinweis auf Amazon twittern. Doch was passiert, wenn ein solcher Dienst eingestellt wird?

Erst gestern wollte ich jemandem das Buch «Was würde Google tun?» von Jeff Jarvis empfehlen. Dazu schrieb ich eine E-Mail mit einem Link auf die entsprechende Buchbesprechung bei Amazon:

http://www.amazon.de/Was-w%C3%BCrde-Google-Erfolgsstrategien-Internet-Giganten/dp/3453155378/ref=sr_1_4?ie=UTF8&s=books&qid=1244401813&sr=8-4.

Dieser Link umfasst 141 Zeichen und nimmt mehrere Zeilen einer E-Mail ein. Es bleibt das Vergnügen des Empfängers die einzelnen Zeilen wieder zu einem funktionierenden Ganzen zusammen zu fügen. Für das soziale Netzwerk Twitter, das den Versand von Kurztexten bis zu einer Länge von 140 Zeichen ermöglicht, wären die 141 Zeichen bereits ein Zeichen zu viel.

Kürzer geht es mit kostenlosen Diensten, die für beliebig lange Internetadressen einen kurzen Alias bilden, der direkt auf die Originaladresse verlinkt. Etabliert haben sich:

Der Kurzlink auf Jeff Jarvis‘ Buch zum Beispiel umfasst mit TinyURL nur gerade 25 Zeichen, kann also auch über Twitter verschickt werden: http://tinyurl.com/m2utsd. Das Buch empfehle ich übrigens allen, die noch eine Antwort suchen auf die Frage, wie man im Internet Geld verdient und wie sich Web 2.0-Anwendungen strategisch nutzen lassen.

Alias ohne Hinweis auf Ziel-URL
Apropos erfolgreich im Internet: Zurzeit bringen TinyURL und ähnliche Dienste ihren Anbietern wohl kein grosses Geld ein. So lange sie trotzdem angeboten werden, ist dagegen nichts einzuwenden. Stellt ein Anbieter den Dienst jedoch aus beliebigen Gründen ein, funktioniert der Alias nicht mehr länger und gibt auch keinen Hinweis auf die Zielseite. Glücklicherweise sind die meisten Twittereinträge und Buchhinweise auf Facebook oder per E-Mail nicht für die Ewigkeit gedacht – oder doch?

P.S.: Auf Traficmaxx habe ich gerade gelesen, dass Google von TinyURL maskierte Links trotz des verwendeten 301-Redirects nicht verfolgt und kein PageRank vererbt. Ein wichtiger Hinweis, falls Sie sich mit Suchmaschinenoptimierung beschäftigen!

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Beiträge

  • Das ist ja mal wieder eine ganz nette Spielerei, die sich dort ausgedacht wurde. Aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass diese Dienst in Zukunft nennenswert seien werden. Genauso wie Twitter. Das wird im Moment zwar ziemlich hoch gejubelt, ist aber meiner Meinung nach nur ein kurzfristiger Trend. Denn irgendwann wird es den Leuten zu viel, ständig ihre Aktivitäten in kurzen Nachrichten zu verbreiten. Die Privatsphäre wird wieder ernster genommen und solche Dienst in den Hintergrund treten lassen.

  • Solche Angebote sind eindeutig geeignet für Leute, die unheimlich mitteilungsbedürftig sind! Und warum kann ich nicht einfach eine Mail an einen Freund schreiben und den Link für den Buchhinweis auf diese Weise verschicken. Wenn ich alles nutzen würde, von Twitter bis TinyURL, würde ich überhaupt nicht mehr durchsehen, wie und wo ich im World Wide Web überall vertreten bin. Das ist mir zuviel!