Jetzt doch: Microsoft und Yahoo gegen Google

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microsoftyahooJetzt finden sich Microsoft und Yahoo doch noch. Wie gestern angekündigt in einer zehnjährigen Kooperation. Ob sie den 70 % Marktanteil von Google knacken?

Wer erinnert sich an das Hin und Her vom letzten Jahr? Mit Übernahmeangeboten, Spekulationen und schliesslich dem Rückzug von Microsoft? Steve Ballmer war dann Yahoo doch zu teuer – hier die Timeline aus Moneyspecial. Jetzt haben die beiden doch geheiratet, oder besser: Eine befristete Partnerschaft für zehn Jahre vereinbart. Die von den amerikanischen Regulatoren noch abgenommen werden muss und 2010 voll operativ funktionieren soll. Die wichtigsten Punkte:

  • Bing wird die neue Suchplattform, auch für Yahoo-Suchen. Yahoo bietet ja gerade in den USA nicht nur Suchen, sondern auch ausgebaute Portalseiten. Dabei soll das Branding auf Yahoo-Portalen «yahooig» bleiben, also nicht wie Microsoft oder Bing aussehen.
  • Microsoft erhält eine Zehnjahres-Exklusivlizenz an Yahoos Suchtechnologie und darf diese in ihre bestehenden Suchplattformen integrieren. Obwohl Bing die bevorzugte Suchtechnologie der Partnerschaft ist.
  • Yahoo verkauft die Werbung für die grossen Premium-Werbekunden beider Unternehmen. Die einheitliche Werbe-Aqkuise wird als grosser Vorteil der Partnerschaft angepriesen. Das Hauptaugenmerk der Kommunikation richtet sich an die Werbekunden, sie entscheiden über den finanziellen Erfolg.
  • Beide Unternehmen behalten separate Verkaufsteams für die generellen Kleinanzeigen auf ihren separaten Suchplattformen.
  • Microsoft entschädigt Yahoo durch Abgaben auf dem via Yahoo erhaltenen Werbe-Einnahmen.

Vorbildliche Microsite
Details des Deals zeigt die Medienmitteilung der neuen Partner. Die ist übrigens gleich auf einer vorbildlich gemachten Microsite eingespielt. Auch wenn die Internet-Adresse choicevalueinnovation.com gar posaunig ausfällt: Yahoo und Microsoft machen vor, wie man derartige Deals wirksam ankündigt und verbreitet. Man kann E-Mail-News abonnieren, den Inhalt per Klick weiterverbreiten, Videos von Steve Ballmer und Carol Bartz anschauen, eine Übersicht der Fakten erhalten.

Mehr als zwei Krümelmonster
Wie das Wall Street Journal berichtet, beansprucht Google heute 70 Prozent der US-Suchmaschinen-Werbeeinnahmen für sich. Forrester Research zeigt in einer Grafik etwa 15 Millionen USD Umsatz für 2009 und sieht eine Verdoppelung in den nächsten fünf Jahren. Die angesprochenen grossen Werbekunden zeigen sich angetan vom Zusammenschluss der Google-Konkurrenten. Die grosse Zurückhaltung der Konsumenten, mehrere Suchmaschinen zu benutzen, wird immer die Nummer 1 bevorteilen. Aber Yahoo und Microsoft haben zusammen das Potenzial, im Kampf um diesen Kuchen mehr als die Krümelmonster zu sein. Wenn sie sehr gute Suchresultate liefern und sich zentrale Plätze für Such-Eingaben ergattern. Dieser Kampf läuft über Browser, Betriebssysteme, Geräte und mobile Applikationen.

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Beiträge

  • Hallo Marcel,

    echt guter Artikel. Wir haben auch über Yahing/Binhoo berichtet, aber dein Beitrag ist etwas ausführlicher und tiefgründiger.

    Ich denke auch Yahoo/Microsoft werden Google nicht schlagen können. Twitter hat meiner Meinung als einziges Unternehmen das Zeug dazu, um Google vom Thron zu stoßen.

    Denn keiner weiß jetzt mehr darüber, wie die Menschen auf der Welt ticken, als TWITTER. Wenn Twitter dann auch noch eine dynamische LIVE-Suche bringt, könnte es alle Suchmaschinen in den Ruin treiben.

    LG Igor