Was ist eigentlich: …Cloud Computing?

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cloud_computingLiegen ihre Daten auf dem Worldwide Computer statt auf der Festplatte? Arbeiten Sie per Webtop? Wenn IT-Nutzer Anwendungen von ihrem Rechner ins Web transferieren nennt sich das «Cloud Computing».

Auf den Begriff stösst man hie und da. Zum Beispiel auf der Reifekurve des «Hype-Zyklus» von Gartner den Lilly in ihrem Beitrag zitiert hat. Ganz oben auf dem «Gipfel der überzogenen Erwartungen», kurz vor dem Abschwung ins Tal der Enttäuschung. Dass jeder User seine Programme und Daten auf dem eigenen Gerät speichert, brachte Microsoft viel Erfolg und Reichtum. Cloud Computing ist das Gegenkonzept zum Personal Computer. Wachsende Bandbreiten im Internet machen möglich, sämtliche Daten und Applikationen in das Internet auszulagern. Für Heimanwender genauso wie für grosse IT-Infrastrukturen von Grossunternehmen.

Was bringt’s?
Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Vereinfachung von Wartung und Support
  • Reduktion von IT-Manpower und Softwarekosten
  • Verfügbarkeit der Daten immer und überall
  • Kollaborative Anwendungen sind problemlos möglich
  • Via Nutzerstatistiken der Webanwendungen kann gezielter optimiert werden

Und Letzteres – diese Sichtbarkeit und ein gewisser Kontrollverlust – ruft natürlich auch Kritiker auf den Plan.

Wieso nicht?
Natürlich nimmt uns die Verlagerung ins Web die Kontrolle über gekaufte Programme (lokal gespeichert) und produzierte Inhalte. Und was, wenn – Super-GAU – das WWW kollabiert und all unsere Daten und Anwendungen lähmt? Wie sicher sind wir vor Datenklau? Wer kontrolliert wen und was?

Diesen Kontrollverlust werden wir akzeptieren müssen. Wie wir auch bereits seit langer Zeit die Kontrolle über die Produktion von Nahrung und Energie verloren haben. Übrigens: Sam Steiner hat heute bei Website-Marketing unter dem Titel «Web 6.0 – die Zukunft des Internets» einige sehr lesenswerte Megatrends zusammengefasst.

Andere bernetblog-Beiträge unter «Was ist eigentlich: …:
…ein Screencast?»
…das Semantic Web?»
…Web Compliance?»
…Twitter?»
…ein Social Press Release?»
…ein Widget?»
…die Craigslist?»

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Beiträge

  • Ich verlagere seit bald 10 Jahren kontinuierlich meine Applikationen und Daten in die Cloud und habe fast keine lokal installierte Anwendung mehr, die ich regelmässig nutze und möchte auf keinen Fall auf die Vorteile verzichten, die mir dies bislang gebracht hat.

    Wie Du hier richtig erwähnt hat, gibt es immer Chancen & Risiken.

    Wenn man auf ein paar Dinge bei der Auswahl seines Cloud Providers achtet, dann können diese Risiken aber minimiert und in den meisten Fällen akzeptiert werden. Sie sind dann meistens kleiner, als diejenigen die es auch bei der „alten“ On-Premise Variante gibt.

    Wichtig sind folgende Punkte, die ein Anbieter eines Cloud Computing Anbieters erfüllen sollte (nicht abschliessend):

    A) Das Angebot basiert auf einer multi-tenant Architektur

    B) Das Angebot verfügt über ein Webservices API (je Umfangreicher desto besser).

    C) Die Daten können jederzeit und ohne Zutun des Anbieters in sinnvollen Formaten exportiert werden.

    D) Dem Angebot liegt ein nachvollziehbares Businessmodell zugrunde.

    E) Der Anbieter kommuniziert transparent über Verfügbarkeit und Downtime seiner Infrastruktur.

  • danke andreas, für deine ergänzungen!

    wie ich sehe, findet sich auf deinem blog ein ganz grosser haufen sehr interessante infos rund ums thema (an die leser: s. link bei andreas).

    vielleicht hast du lust hier via kommentar ganz kurz die begriffe «multi-tenancy» (bei A) und «API» (bei B) zu erklären? ansonsten wär das ja grad wieder stoff für ein weiteres «Was ist eigentlich: …»
    : )