Schon vor der Neulancierung hat der Tages-Anzeiger die Leserschaft zum Dialog aufgefordert – die «Reklamations-Nummer» führt heute morgen zur Chefredaktion.
Für meine Kurzkritik zur neuen Optik habe ich ein Test-Telefon gestartet. Nach mehrmaligem Besetzt-Zeichen meldet sich ein Herr Eisenhut unter der Lob- und Tadel-Nummer. Ja, es ist der Co-Chefredaktor Markus Eisenhut persönlich. Er sitzt von 9 bis 11 an der Leitung, gemeinsam mit der stellvertretenden Chefredaktorin Daniela Decurtins und zwei Verlagsleuten.
Tagi hört zu, Meinungen gehen weit auseinander
Bravo, das nenn ich echten Dialog. Der Tages-Anzeiger interessiert sich wirklich für die Meinung des Publikums. Wie heiss läuft die Leitung? Markus Eisenhut hat bestimmt heisse Ohren: «Das Echo ist sehr intensiv, wir sind dauernd besetzt – in der ersten Stunde konnten wir wohl über 80 Anrufe bewältigen.» Die Meinungen gingen sehr weit auseinander. Einige sähen den Tagi jetzt ganz nahe an der NZZ, die anderen dagegen näher an einer Regionalzeitung wie der Luzerner Zeitung. Einige seien sehr zufrieden, andere gar nicht. Doch insgesamt sei das Echo positiv und die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Meinungen bringe wichtige Anregungen.
Interview und Meinung mit Flattersatz
Wie ist das eigentlich mit dem Flattersatz und der Spaltentrennung? «Bei Interviews und in Meinungsbeiträgen wechseln wir auf Flattersatz – und setzen die Trennstriche zwischend den Spalten ein.» Aha, wieder was gelernt. Eisenhut interessiert sich für meine Meinung. Mir hats zu viele Elemente, der neue Tagi spielt mir zu aggressiv mit Titelzeilen, Textkästen, Textauszügen, vielen Schriftvarianten. Ich werde mich daran gewöhnen, mehr dazu im vorher gehenden Beitrag. Und mehr zur Philosophie des Umbaus sagt Markus Eisenring in der zweiten Hälfte dieses persönlich-Beitrags.
Aber die Idee ist doch nicht schlecht 😉
und der medienspiegel hat festgestellt, dass es bei den kommentaren plötzlich zu viel wurde? http://www.medienspiegel.ch/archives/002468.html