Alles alter Wein in neuen Schläuchen? Ernst zu nehmen sind Business Intelligence und (Desktop-)Virtualisierung. Nur heisse Luft sind dagegen Enterprise-mash-ups und Social Software, sagen IT-Experten.
Im September habe ich über den Hype-Cycle von Gartner geschrieben, der regelmässig die IT-Trends bewertet. Im Trend 2009 sind Cloud Computing, Social Software und Green IT. Sind diese Technologien ernst zu nehmen oder nur Luftblasen? Sehr aufschlussreich finde ich dazu die Perspektive von IT-Experten. Laut einer Umfrage unter 311 IT-Freiberuflern und 39 Projektanbietern sind nur zwei von acht IT-Trends wirklich ernst zu nehmen:
- Business Intelligence (Automatisierung des Reportings)
- (Desktop-)Virtualisierung (lokales Ausführen von Desktop- oder Server-Anwendungen)
Was sich hinter diesen Begriffen verbirgt und warum gerade diese Technologien mehr als heisse Luft sind, erklärt der Artikel Umfrage-Ergebnis: IT-Luftblasen 2009.
Gemischte Gefühle bei Cloud Computing und Green IT
Cloud Computing ist für die meisten Umfrageteilnehmer nicht viel mehr als ein Marketing-Buzzword. Überraschend finde ich, dass Green IT so schlecht bewertet wird – dabei ist grüne Informatik aus ökologischer Sicht eine Notwendigkeit. Green IT unterstützt Massnahmen, um ein IT-Produkt über den gesamten Lebenszyklus hinweg so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten und nutzen. Konkrete Massnahmen sind beispielsweise der Einsatz energiesparender Prozessoren, Klimamanagement in Serverräumen und Virtualisierung von Servern sowie die Weiterverwendung der Komponenten und der Recyclingfähigkeit alter Rechentechnik. Dabei stehen nicht immer ökologische Interessen im Vordergrund – auch ökonomische Gesichtspunkte (Kosten sparen) und die Möglichkeit, sich als verantwortungsbewusste Firma zu vermarkten, spielen ebenso eine Rolle.
Und wie halten Sie es mit Social Software?
Erstaunt hat mich auch, dass rund zwei Drittel der IT-Spezialisten Enterprise 2.0 und Social Software – Beispiele sind Twitter, Weblogs und weitere Online-Communities – für nicht zukunftsrelevant halten. Eine Begründung bleibt uns der Artikel Umfrage-Ergebnis: IT-Luftblasen 2009 schuldig. Gemäss der Analysten von Gartner jedenfalls kommt in naher Zukunft kein Unternehmen an Social Software vorbei. Bottom-up statt Top-down sei der grosse Vorteil der Enterprise 2.0: Das Wissen und die Erfahrungen aller Mitarbeiter werden durch sie nutzbar, und das eröffnet dem Unternehmen bessere Entwicklungschancen. Microblogging – wie zum Beispiel über Twitter – ermöglicht Gartner zufolge neue Formen eines schnellen, geistreichen und einfachen Austauschs. Was ist Ihre Meinung?
Hype-Cycle: Verliert Facebook den Reiz?, 08.09.2009
Was ist eigentlich: …Cloud Computing?, 11.09.2009