Auf dem Panel sassen alle grossen Sozialen Netzwerke, von Facebook über Twitter bis MySpace. Apple fehlt an dieser Konferenz total – wann ist eine Plattform eine Plattform?
Diese Runde unter der Leitung von TechCrunch-Chef Michael Arrington erwartete ich mit Interesse: Da sassen Facebook, Ning (eine offene Plattform zum Aufbau eigener Netzwerke), LinkedIn (Berufsnetzwerk mit zunehmender Beliebtheit auch in Europa), Ustream (Videostreaming-Plattform), Six Apart (Blogging-Plattform die aus mir unklaren Gründen oben sass), MySpace und Twitter. Erwartet hatte ich interessante Anstösse über die weitere Ausrichtung von direkten Konkurrenten wie Facebook, MySpace und Twitter. Leider blieben die Fragen technisch, die Moderation wirkte aus dem Ärmel geschüttelt. Aus dem ganzen Live-Stream picke ich eine interessante Diskussion raus und spekuliere über eine Idee.
Walmart ist eine (soziale) Plattform, Apple auch
Der Erfolg vieler Social Web-Plattformen hängt ab von deren Zusammenarbiet mit Dritt-Entwicklern. Twitter pflegt die Entwickler-Gemeinde sehr intensiv, genauso Google. Facebook geniesst mit den vielen Änderungen ihrer Grundlagen einen etwas zweifelhaften Ruf. Und Apple springt sehr forsch um mit allen, die eine Applikation für iPhone oder iPod entwickeln wollen. Darin ist sich die Runde einig: Apples App Store ist so strategisch, dass man kuscht, um etwas dort reinzubringen. Und Apple ist so dominant, dass sie heute vor diesem Publikum auch gar nicht auftreten müssen.
Mike Jones, Chief Operating Officer von MySpace, ist nicht damit einverstanden, dass die Runde auch den Apple Store als Plattform bezeichnet. Denn da geschehe ja kein sozialer Austausch. Ethan Beard, Chef des Facebook Develober Network, sieht Apple genauso als Plattform wie eine Filiale des US-Detailhändlers Walmart. Wer etwas verkaufen will, der wird sich dorthin bewegen, wo die Konsumenten sind.
Was, wenn Apple sozialer würde?
Nun springt ja Apple auch eher monopolistisch um mit den Konsumenten: Musik austauschen geht nicht. Dafür gibts auch kein Bezahlmodell. Es gibt keinen Dialog untern den unzähligen iTunes-Besucher/innen, kein Weiterempfehlen von Inhalten, Kommentieren, Chatten.
Wie wärs, wenn Apple die Community mit Austausch-Funktionen stärker an sich binden würde?
Eingeloggt sind wir ja eh schon alle. Noch eine Plattform mehr? Oder ist es auch für Apple schlauer, wenn sie sich für solche Funktionen an den grossen Plattformen anhängen? Mashable hat kürzlich über eine Verbindung von iTunes zu Facebook spekuliert.
Die Aussage von Ethan Beard als Video – noch hat meine G11 das Videozoom-Scharfstellen nicht wirklich im Griff.
Da hatte das Podium nicht ganz Recht: iTunes lässt doch „Rezensionen“ und Ratings zu. Allerdings wurde das nie wirklich „lebendig“. Vielleicht weil in sich geschlossen und halt doch nicht so sozial?
Hier noch mein Link zu diesem Thema. iTunes gibt es nämlich schon im Browser. Ich denke da wird Apple dranbleiben und man wird auch Freunde haben mit denen man seine Musik teilen kann.