«Echtzeit-Web» lautete das LeWeb09. Echt dabei waren die wenigsten, denn es wurde wie wild publiziert. Was man daraus für Events lernen kann.
Da sich diese Konferenz mit den neuesten Online-Möglichkeiten beschäftigt, konnte man hier gut mitverfolgen, wohin sich Veranstaltungen generell bewegen. Das begann schon mit der Einbindung der ganzen Blogger-Szene in die Berichterstattung («Online-PR: Wie LeWeb Blogger einbindet»). Und es setzte sich am Anlass selbst fort mit einem dauernd laufenden Twitterstream (LeWeb spricht von 25’000 Tweets) oder knapp 200’000 Zuschauern auf dem live ausgestrahlten Videostream (Ustream). Und einem Publikum, das dauernd schreibt, fotografiert, filmt und natürlich publiziert.
So werden Konferenzen in Zukunft generell durchgeführt und flankiert werden. In Paris waren übrigens 3000 Geräte gleichzeitig online, das Gratis-WLAN von British Telecom war super schnell und immer verfügbar.
«Der Kongress tanzt, aber er kommt nicht voran» meinte ein belgischer Teilnehmer des Wiener Kongress von 1814. Heute senden die Kongresse, was das Zeug hält. Und man fragt sich, wer noch Zeit hat zum Zuhören – im Saal selbst und draussen in der weiten Welt des Web, wo all die Info-Schnipsel ankommen sollen.
Das Diktum des Teilnehmers des Wiener Kongresses passt wirklich ganz ausgezeichnet zur LeWeb. Schade nur, dass heutzutage das Networking nicht mehr durch Tanz betrieben wird, sondern durch prosaischen Small Talk und Visitenkartentausch 😉
@nico: Wie treffend. Es war ja wirklich komisch, wie alle Jungs selbst am Abend in der Disco mit ihren iPhones spielten, anstatt abzutanzen.