Online-Kommentare gehören über Blogs hinaus zur transparenten Unternehmenskommunikation. Für den Umgang damit brauchen Organisationen Richtlinien.
Mengenmässig wird im Web mehr geschrieben/gelesen als kommentiert. Trotzdem gehört der Umgang mit Kommentaren zur Strategie; die Regeln dazu müssen allen Mitarbeitenden bekannt sein.
Kommentieren
Mitarbeitende sind Botschafter und sollen offen kommunizieren. Folgende Leitplanken schaffen Klarheit:
- Betriebsgeheimnisse, Attacken an die Konkurrenz und Unhöflichkeiten bleiben tabu.
- Transparenz: Wenn Mitarbeitenden eines Unternehmens in ihrem weiteren beruflichen Umfeld Kommentare schreiben, gehören Name, Firma und Funktion dazu. Anonymität ist sowieso nicht gegeben: Über die IP-Adresse kann man Absender bestimmen.
- Vor dem Kommentieren: Lesen Sie die letzten Einträge auf der Webseite und die Kommentare anderer.
- Schreiben Sie einen Kommentar dann, wenn Sie ihn auch in der Face to Face-Kommunikation machen würden.
Kommentieren lassen
Regeln Sie, wie Sie mit Kommentaren auf Ihrer Webseite umgehen wollen – in guten und in schlechten Tagen:
- Lesen Sie die Kommentare auf Ihrer Webseite.
- Beantworten Sie Kommentare, aber überlassen Sie das letzte Wort auch den anderen.
- Weil lesen und beantworten Ressourcen braucht: Wer ist zuständig, bis wann und wie?
- Wer kommentiert, schreibt wer er ist: Eine unkomplizierte Anmeldung auf der einen Seite und Datenschutz auf der anderen gehören dazu.
- Braucht es eine Freigabe von Kommentaren? Wenn ja, dann muss dies rasch geschehen.
- Welche Kommentare werden gelöscht? Spam und Beleidigendes fliegt immer raus. Veröffentlichen Sie diese Regeln im Impressum.
- Zur Glaubwürdigkeit gehören auch negative oder kritische Kommentare. Dabei ist negativ nicht für alle Zielgruppen negativ.
- Editieren Sie Kommentare oder wollen Sie sich für Rechtschreibfehler fremdschämen? Ich würde fünf gerade sein lassen, ausser bei internen Kommentaren.
- Werten Sie Ihre Kommentare aus: Welche Beiträge lösen Echo aus? Negatives, positives, konstruktives?
Für eine Ergänzung dieses Blogbeitrags: Unsere Kommentarfunktion folgt drei Zeilen weiter unten.
Inwiefern würde es sich empfehlen mithilfe der Kommentare einen Blogpost zu überarbeiten? Oftmals liefern Kommentierende Idee und Meinungen, die noch nicht im Post enthalten sind aber einander gegenübergestellt werden könnten.
Ich war unlängst in der Situation, beruflich Social Media Guidelines zu verfassen. Unter Rückgriff auf das hier http://www.socialmediatoday.com/SMC/93569 habe ich den Guidelines eine „Kurzfassung für Eilige“ vorangestellt:
1. Wenn Du einen Account auf einer Social Media Plattform (auch) für geschäftliche Angelegenheiten nutzt, dann gib Dich immer als Angestellter von [insert company here] zu erkennen.
2. Wenn ein Posting Dich oder die Firma in Verlegenheit bringt oder ein schiefes Licht auf Deine berufliche Reputation wirft, dann VERÖFFENTLICHE ES NICHT.
Kam ganz gut an.
@Christoph Hess: Korrekturen, Ergänzungen usw., die über Kommentare herein kommen, unbedingt in den Blogpost einarbeiten. Diese Überarbeitung aber bitte auch kennzeichnen. So handhabe ich das jedenfalls.
@Christoph: Den Blog würde ich nur bei Fehlern oder schwerem Vergessen überarbeiten. Dann aber den Autor nennen. Sonst finde ich, dass ein Blog ein Blog ein Blog ist und keine komplette Checkliste.
@gis: Wertvolle Tipps – ich lass sie mal in den Kommentaren 😉 Die bleiben online.