Gross- oder Kleinschreibung?

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Gross- oder KleinschreibungDie Kleinschreibung im Deutschen hat sich nicht durchgesetzt. Selbst in der online Kommunikation überwiegt die Grossschreibung. Nachfolgend mein Standpunkt –  zur Diskussion.

Die Befürworter der Kleinschreibung argumentieren, dass sie erstens klein schneller schreiben. Und zweitens, dass es keinen objektiven Grund gibt, Substantive gross zu schreiben. Kleinschreibung im Deutschen zeugt zudem von einer fortschrittlichen bis auflehnenden Geisteshaltung: Bereits bei Jacob Grimm, beim Bauhaus oder den Dadaisten.

Optisch vorteilhafte Grossschreibung
Und was spricht für die Grossschreibung der Substantive? Die Wortbilder mit Gross- und Kleinschreibung sind einfacher zu lesen. Wir lesen nicht Buchstabe um Buchstabe, sondern erfassen Wörter als Bilder. Deshalb ist es anstrengend, handschriftliche Texte oder Schriftarten,

Der zweite Grund ist, dass die Grossschreibung im Deutschen seit rund 400 Jahren eine breit akzeptierte Regel ist. Ob Plakat, Flyer, Zeitung, Buch, E-Mail, Geschäftsbericht oder Webseite: Der Normalfall ist die Grossschreibung.

Bei Medienmitteilungen gilt zudem: Besondere Schreibweisen sind, wie die Farbe oder Schriftart, Teil des Corporate Design und nicht des Textes. Deshalb werden Grossschreibung, Kleinschreibung oder Binnengrossschreibung nicht übernommen:

  • Novartis und nicht NOVARTIS,
  • Kitekat statt kitekat
  • Kitkat statt KitKat.

Ausgenommen sind Akronyme: ZVV, UBS, UNESCO aber auch Unesco.

Ich bevorzuge die Grossschreibung, weil ich sie lieber lese und auch dem Empfänger gönne. Und weil ich es aufwendiger finde, zwischen internen und externen Texten zu unterscheiden, mal so und mal so zu schreiben oder einen Text wieder in Grossschrift umzufrisieren. Ausgenommen davon sind Mikrotexte wie SMS oder Tweets.


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Beiträge

  • Hallo Sonja

    Ich bin genau Deiner Meinung – „weil ich es dem Empfänger gönne“. Persönlich schreibe ich auch SMS, etc. in Gross/Kleinschreibung, weil ich finde eine gewisse Sorgfalt beim Schreiben eines Textes hat der Empfänger einfach verdient.

    Gruss
    Martin

  • das gönnen-argument ist das beste. trotzdem habe ich mich vor drei jahren entschieden, einen grossteil meiner texte in kleinschrift zu schreiben. ermutigt darin hat mich ein blogpost von claude longchamp:
    http://www.stadtwanderer.net/blog/single.php?date=1156189620

    meine erfahrungen:
    grund für meine umstellung war faulheit und zeit. ich muss heute wesentlich weniger korrekturen anbringen in meinen texten als früher, da ich seit jahrzehnten die umschalttaste latent zu kurz drücke 😉

    ich schreibe blogposts, kommentare, sms, mails, rechnungen und scribbles konsequent klein, kundenarbeiten nach wie vor gross/klein. die umstellung dauerte ein paar monate, seither funktioniert es prächtig, vom einen zum anderen zu switchen. ab und zu liefere ich ein scribble, das sich im lauf der zeit zum exposé oder zum konzept verdichtet, auch in kleinschrift aus. reklamationen sind bisher ausgeblieben 😉

    vermutlich kommt es auch in dieser frage mehr auf den inhalt an als auf die form.