Tausende von Apps sind für Desktop, Smartphone und Tablet bereits erhältlich. Eines möchte ich nicht mehr missen: Evernote – das sprichwörtliche Schweizer Sackmesser für das Speichern und Verwalten von digitalen Notizen aller Art.
Alleine in Deutschland wurden im vergangenen Jahr 900 Millionen Apps auf Mobiltelefone geladen. Und bescherten damit den Anbietern – allen voran Apple mit dem App-Angebot für iPhone, iPad und mittlerweile auch Mac – einen Umsatz von 343 Millionen Euro (Quelle: marketing-boerse.de). Dem riesigen Angebot werden täglich Neuveröffentlichungen hinzugefügt. Während beim Launch des ersten iPads im April 2010 gerade mal 3’000 Apps zur Verfügung standen, sind es mittlerweile und nur ein Jahr später bereits 80’000 iPad- und iPad2-optimierte Programme (padgadget.com).
Evernote: Cloud Computing und Alleskönner
Die Auswahl ist also riesig. Trotzdem: so richtig unverzichtbar scheinen wenige der Helfer. Eine Ausnahme mache ich für Evernote. Ein äusserst cleveres Programm zum Sammeln, Archivieren und schliesslich auch Teilen von Information.
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Die Vorzüge und Funktionen von Evernote im Überblick:
- Speichert alles
Via Drag&Drop lassen sich Fotos, Dokumente, Links, URL’s etc. einfach in die Cloud verschieben. Und via Titel, Notizen und Schlagworte in eigens verwaltetete Notizbücher einreihen. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt: Das Etikett der Wein-Entdeckung, die Notiz auf dem Papiertischtuch, der Umschlag des Buchwunsches. - Auf allen Endgeräten verfügbar
Wir wechseln fortlaufend unsere Ein- bzw. Ausgabegeräte: Vom Bürodesktop via das Handy und das Notebook zum Tablet. Dazu kommen verschiedene Betriebssysteme von Mac über Windows bis Android. Evernote ist in allen Variationen verfügbar und übersetzt somit auch zwischen den verschiedenen Welten. - Austausch möglich
Mit dem neuesten Update sind nun auch Sprachnotizen möglich und vor allem auch ein einfaches Teilen der Notizen via Twitter und Facebook. Zudem gibt es eine Extra-Edition für Gruppen, Unternehmen, Organisationen oder Bildungseinrichtungen. Letztere kriegen Ermässigung auf das Premium-Angebot.
Das Geschäftsmodell dieses Cloud-Dienstes besteht im Angebot eines «Premium»-Services. Während sich das kostenlose Einsteiger-Modell beim Upload auf 60MB/Monat beschränkt, gibt es für 5$/Monat bzw. 45$ jährlich 1GB und einige Nutzungsvorteile mehr (Übersicht).
Im Wunsch, Komplexität zu reduzieren, könnte ich mir gut vorstellen, künftig noch mehr Alltägliches ins Evernote zu verlagern. Beispielsweise die To-Do-Liste, welche ich heute noch mit «Things» führe.
Wer hat Erfahrung mit Evernote und Co.? Ideen, Anregungen, Kniffs?
Schön ist, dass von gespeicherten URLs die ganze Seite „eingefangen“ wird, nicht nur der Link. Das macht dafür das Abspeichern langsamer. Auch das Teilen funktioniert noch immer nicht so offen wie auf delicious. Deshalb bin ich nach ein paar Evernote-Tests doch noch schneller mit Bookmarks-Sammeln auf delicious.
Eine interessante, echte Schweizer Sackmesser-Alternative bietet http://www.memonic.ch, habe ich ebenfalls länger getestet, hatte aber mehr Mühe mit dem Interface.
Things bevorzuge ich für die Aufgaben noch immer. Spannend ist sowieso, dass mich der Lernaufwand für neue Plattformen immer wieder abhält vom Wechseln.
Evernote ist schon absolute Klasse. Besonders als Ergänzung zum „klassischen“ Bookmarking-Dienst, denn da ist für mich Diigo im Moment noch unverzichtbar.
Bei delicious bin ich gespannt, ob es nach der Übernahme durch die YouTube-Gründer Hurley und Chen endlich wieder mit neuen Ideen bergauf geht.
Ich setze Evernote mit unter anderem in der Zusammenarbeit mit einer Projektpartnerin ein, um zeit- und ortsunabhängig ein Projekt voranzutreiben. Im Moment gibt’s noch einen Nachteil auf der iPhone-Seite: die Evernote-Notizbücher, die ich für sie freigeschaltet habe, werden ihr auf dem iPhone nicht angezeigt.