Ein verlangsamtes Wachstum war schon bei den Quartalszahlen im März abzusehen. Trotzdem: Im zweiten Quartal 2011 wuchs die Schweizer Facebook-Gemeinde wieder um total rund 5 Prozent – neu gibt es hier 2,65 Mio. Nutzer. Stark ist das Wachstum bei den Über- 50-Jährigen.
Man las es hier und dort (Tages-Anzeiger, 21.6.): «Im vergangenen Monat haben erstmals Zahlen die Anzeichen dieser Facebook-Müdigkeit bewiesen. Laut Bloggern haben 7 Millionen User in den USA und Kanada ihren Account gelöscht.» Wie entwickeln sich die Schweizer Zahlen? Gemeinsam mit Serranetga, dem Dienstleister für digitale Werbung, veröffentlichen wir quartalsweise (hier alle Artikel) die Schweizer Zahlen: Das Netzwerk wächst hier noch deutlich.
Von den rund 120’000 neuen Profilen – das entspricht in etwa der Bevölkerung unserer Hauptstadt Bern – wurden 27’000 von über 50-jährigen Menschen eröffnet. In dieser Altersklasse liegt die Zunahme somit bei 11 Prozent. Bei den unter 30-jährigen wuchs die Nutzerzahl hingegen nur marginal bis höchstens vier Prozent. Hier ist wohl das Potenzial wohl erreicht.
In absoluten Zahlen heisst das für die Verteilung unter den Altersgruppen: Von den über 50-jährigen nutzen 270’800 Menschen Facebook, von den über 30-jährigen sind es gesamthaft fast 1,2 Millionen. Die Durchdringung erreicht mit 35 Prozent einen Drittel der Bevölkerung.
Diese Zahlen bleiben erst mal beeindruckend. Noch spannender sind sie vor dem Hintergrund, dass es sich hier nicht etwa um Schlafkonten handelt. 85 Prozent der Nutzer/innen besuchen die Plattform wöchentlich, 56 Prozent – also 1,43 Millionen in der Schweiz – sogar täglich. Bringt man diese Erkenntnis mit dem Fakt der zunehmenden Zahl an über 30-jährigen Nutzern zusammen, sind dies gewichtige Argumente für die Relevanz der Plattform für den B2C und B2B-Dialog.
Das Eisen bleibt heiss: Im zweiten Semester 2011 wird die Entwicklung geprägt sein von der Einführung von Google+ (aktueller Beitrag bei ZEITOnline) und natürlich auch von Entwicklungen und Ergänzungen bei Facebook selber. Andere relevante Alternativen sind keine in Sicht.
Weiterführende Links:
alle Beiträge über Schweizer Facebook-Zahlen
alle Beiträge über Social Media Nutzerzahlen
Spannende Beiträge bei Techcrunch über die Entwicklung
Hallo zusammen, danke für die Zahlen und Eure wertvolle Arbeit. Ich habe diese jedoch mal mit den google adwords-Zahlen verglichen und stelle eine riesige Differenz fest, auch wenn auf beiden Seiten dasselbe gemessen wird:
– aktive NutzerInnen = mind. 1 x Monat Besuch auf FB -> 2,65 Mio zu Ende Juni 2011
– eindeutige NutzerInnen = mind. 1x Monat Besuch auf FB –> 4.6 Mio zum 12.08.2011
Woran liegt das? Wird doch nicht dasselbe gemessen? Woher bezieht Ihr Eure Zahlen, wenn ich fragen darf?
Danke und herzlichen Gruss
R. Ferreira
Wir haben die Zahlen aus dem Facebook Ads Tool, also direkt von Facebook. Facebook bezieht sich auf aktive Nutzer, also registrierte
Mitglieder, die sich in den letzten 30 Tage mindestens einmal
eingeloggt haben. Google geht von eindeutigen Besuchern aus, misst also auch User, die auf Facebook kommen, ohne sich dort einzuloggen. Die Zahlen von Facebook sind also auf jeden Fall genauer.
Hallo zusammen
Auch wenn es nicht mehr ganz aktuell ist: Es liegt nicht primär daran, Dominik. Google (wie auch viele andere Messsysteme) basieren die eindeutigen Besucher auf Endgeräten. Gehe ich also im Büro, zuhause und im Hotel auf Facebook, sind das für Google drei eindeutige Besucher. Darum muss man solche Zahlen immer mit Vorsicht geniessen und auf die Art der Datenerhebung schauen.
Facebook hingegen kann direkt die Profildaten nehmen – also quasi Unique User im eigentlichen Sinn. Richtig ist: die Zahlen auf Facebook sind genauer.