TagiApp: Tages Anzeiger wagt bezahlten Inhalt

/

Anfang Juli 2011 wurde das TagiApp für das iPad lanciert. Bis heute konnte man das App gratis herunterladen und probelesen – ab morgen kostet es. Lohnt es sich, für das TagiApp zu bezahlen?

Der Tages Anzeiger hat im Juli 2011 als Ergänzung zur Print- und Onlineausgabe eine weitere für das iPad lanciert. Diese verspricht, das Beste aus zwei Welten zu bieten. Die Morgenausgabe bildet alle News aus der Printversion ab, die Abendausgabe wird mit aktuellen Inhalten aufdatiert. Bis heute konnte das TagiApp gratis probegelesen werden. Ab morgen muss man sich entscheiden, ob man die kostenpflichtigen News nutzt. Das heutige gratis Informationsangebot ist breit – soll man dennoch Geld für einzelne Apps ausgeben? Was macht die TagiApp aus, dass es sich lohnt, ein Abonnement zu lösen? Ein paar Erfahrungen aus der Probephase:

Zwei mal täglich News
Die Morgenausgabe steht der Printausgabe in nichts nach. Sie ist identisch, ausführlich und als Bonus mit Bildstrecken und Grafiken ergänzt. Die Abendausgabe hingegen fällt unterschiedlich aus. Manchmal erfährt sie nur ein paar kleinere Updates und beinhaltet wenig Mehrwert gegenüber der Morgenausgabe. Auch steht die Abendausgabe nicht immer zeitgerecht zur Verfügung. Die Ausgabezeit um 18h00 ist ein später Zeitpunkt für das Laden der Abendausgabe – viele Leser sind dann bereits auf dem Nachhauseweg.

Ladezeit und Verfügbarkeit
In den meisten Fällen ist das App sehr schnell verfügbar – wenn einem die Tücken der Technik keine Streiche spielen. Das Laden am Morgen benötigt seine Zeit, die aber vertretbar ist. Der Prozess kann anhand der kleinen Seitenmatrix in der Mitte des Bildschirms verfolgt werden. Da werden die kleinen Kreise zu weissen Punkten, wenn die Seite geladen ist. Der rote Punkt zeigt auf, wo man sich im Inhalt befindet.

Offline Nutzung
Der Inhalt ist so aufbereitet, dass er in den wenigsten Fällen eine Internetanbindung braucht. Daher können die News des Tages unterwegs in aller Ruhe offline konsumiert werden. Hier spielen die Lesezeichen eine wichtige Rolle. Man kann diese nach Belieben setzen und findet jederzeit zum gewünschten Artikel zurück.

Menuführung
Die Frontseite ist ansprechend und attraktiv gestaltet. An die Menuführung muss man sich am Anfang gewöhnen. Es gilt, die kleinen Punkte auf der linken Seite zu entdecken. Diese zeigen an, wie viele weitere Seiten die Rubrik hat und auf welcher man sich befindet. Schwieriger ist das Zurückgehen. Der Zurück-Button erscheint nur oben und unten auf der Seite und verschwindet bei längeren Artikeln. Will man diesen in der Mitte verlassen, muss man nach oben oder unten scrollen. Der Zurück-Button wäre an jeder Stelle nützlich.


Features
Es gibt zwei Applikationen, welche die TagiApp speziell machen. Mit der Stichwortwahl kann man sich seinen eingene Tagi-Inhalt zusammenstellen – je nach Interesse und Themenwahl. Die Share-Funktion ermöglicht wie gewohnt Artikel weiterzuleiten und durch die Kommentar-Funktion können Leserfeedback weitergeleitet werden – auch wenn man offline ist.

Fazit
Alles in allem ist die TagiApp eine attraktive Ergänzung zur Print- und Online-Version. Wenn man Tages-Anzeiger-Fan ist, sollte man ein Abonnement dafür lösen. Ist man aber ein Newsjunkie, stehen einem viele andere kostenlose Newskanäle zur Verfügung. Eine Studie der NZZ hält fest, dass es bereits mehr als 100’000 Apps für das iPad gibt. Die weitere Entwicklung – darunter auch die Abonnentenzahlen des TagiApps – wird zeigen, ob sich das Bezahlen für News in der Schweiz durchsetzen wird.

Weitere Links zum Thema:
Die Zeitung aus dem sozialen Mixer
Die Zukunft des Online-Jounalismus: Vorwiegend gratis

  • Kategorien
  • Tags

Kommentieren

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Pflichtfelder

Beiträge

window.ga=window.ga||function(){(ga.q=ga.q||[]).push(arguments)};ga.l=+new Date; ga('create', 'UA-2212522-1', { 'cookieDomain': 'bernet.ch' }); ga('send', 'pageview');