Social Bookmarks entsprechen den Lesezeichen oder Favoriten im Browser. Sozial daran ist, dass sie nicht auf einen Nutzer oder gar ein Gerät beschränkt bleiben, sondern im Netz geteilt werden.
In Deutschland gaben in einer Studie 14 Prozent der Organisationen an, Social Bookmarks zu nutzen. Nachfolgend ein paar gute Gründe, warum diese Zahl weiter zunehmen dürfte – auch in der Schweiz.
Zugang
Noch nicht sozial, aber praktisch ist der Zugriff auf meine eigenen Lesezeichen – egal wo und wie ich online bin. Die Ablage ist nach Schlagworten (Tags) organisiert. Und ich entscheide selbst, meine Bookmarks öffentlich zu machen oder für mich zu behalten.
Zusammenarbeit
Nützlich sind Bookmarks für Teams. Alle haben Zugriff auf die wichtigen Lesezeichen. Beim Taggen kann es nötig sein, dass man sich abstimmt und Standard-Tags verwendet. Grundsätzlich besteht aber völlige Freiheit bezüglich der Tags. (Der Wurm muss dem Fisch schmecken.) Eine treffende Beschreibung hilft Suchenden zusätzlich bei der Auswahl.
Information
Der wahre Nutzen geht weiter. Wer in Social Bookmarks stöbert, findet Zusatzinfos durch Links von anderen. Am besten führen diese auf zusammenhängende, aktuelle Inhalte. Beispielsweise pflegt Marcel Bernet unter www.delicious.com/marcelbernet eine Sammlung rund um Kommunikationsthemen.
Reichweite
Organisationen gewinnen über Social Bookmarks zusätzliche Treffer für ihre Inhalte. Denn Suchmaschinen bewerten unter anderem, wie stark eine Webseite vernetzt ist. Wenn viele Links aus Social Bookmarks auf eine Webseite laufen, bedeutet das ein höheres Ranking.
Bookmarks auf die eigene Website empfehlen sich aber nur dann, wenn dort Mehrwert zum Thema steht. Wertlos für andere Nutzer sind Sammlungen, die sich ausschliesslich auf eine Website oder Organisation beziehen.
Plattformen
International bekannt sind Delicious und Diigo; Mister Wong ist im deutschsprachigen Raum verbreitet. Daneben gibt es Plattformen, die sich einem Spezialgebiet widmen, beispielsweise Design, Internet oder wenig überraschend Erotik.
Hallo,
vielen Dank für Deinen informativen Beitrag. Ich habe schon länger über den Sinn von Social Bookmarks gegrübelt. Die Aussage, dass man dadurch seine Bookmarks flexibel abrufen kann, konnte ich zwar etwas nachvollziehen, aber im Laptop/Netbook-Zeitalter bin ich davon ausgegangen, dass dies die wenigsten benötigen. Die von Dir angesprochenen Teams kann ich sehr gut nachvollziehen. So hat jeder Zugriff, egal wo er nun sitzt. Das macht sicherlich auch die Zusammenarbeit von virtuellen Teams leichter. Manchmal liegen die einfachsten Lösungen so nahe, aber man kommt selber nicht drauf 😉
Viele Grüße
@Michael Thode: Dann nehme ich an, dass du auch umsteigst. Ich kann es nur empfehlen.
Hallo Sonja,
Danke für den spannenden Beitrag. Vielleicht habt ihr’s auch schon mitbekommen: die neuen Besitzer von Delicious (wurde von yahoo an AVOS verkauft) sind gerade drauf und dran, ihren Goodwill bei der Delicious Community zu verspielen. Sie haben vor wenigen Tagen einen Relaunch der Seite gemacht, der bei den Benutzern sehr schlecht ankommt: http://www.facebook.com/delicious. Aktuell ist dort ein richtiger „Shitstorm“ am wüten. Ich persönlich finde auch dass der Relaunch ziemlich missglückt ist. Wenn ich einen Beitrag „bookmarken“ möchte, so muss ich meine Tag’s auswendig im Kopf haben – sie werden nicht automatisch angeboten. Bin gespannt wie und ob AVOS hier reagiert..
@Urs Steiner: Ich habe auch gehofft, dass mit AVOS Verbesserungen kommen. Noch bin ich nicht überzeugt.
Eine gute Alternative zu Delicious bzw. AVOS ist sicher auch Diigo. Möchte man mehr Möglichkeiten nutzen wird es allerdings kostenpflichtig. Doch für Social Bookmarking reicht es gut aus. Vor allem die Teilung der Bookmarks mit Hilfe von Listen für spezielle Anspruchsgruppen, in meinem Fall Kursteilnehmende finde ich sehr praktisch.
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