TEDx Zürich: Es gibt mehr als nur eine Geschichte

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Am vergangenen Dienstag fanden sich im Zürcher SF-Studio fast 500 Menschen ein zum inspirativen Treffen unter  dem Motto «Ideas worth spreading». Ein Dutzend Speaker mit völlig unterschiedlichen Geschichten teilten jüngst in Zürich ihre Ideen.

Die Abkürzung TED steht für «Technology, Entertainment, Design» – das Programm für den Austausch von Ideen auf verschiedensten Gebieten. Das x als Zusatz bei «TEDx Zurich» bezeichnet die unentgeltliche Vergabe des Labels an unabhängige Veranstalter. Das Konzept der TED-Talks gewinnt weltweit immer mehr Aufmerksamkeit und Zulauf. Am Dienstag wars im Zürcher Fernsehstudio soweit.

Besonders gefallen haben mir Bernhard Seefeld von Google mit seinen Erklärungen zu GoogleMaps, der «Virtual Magician» Marco Tempest mit seinen atemberaubenden iPhone-Illusionen (siehe YouTube), die Neurobiologin Molly Crocket über Moral und Chemie oder die Physikerin Eleanor Dobson über ihre Arbeit am Genfer CERN. Zu meiner grossen Freude schloss der Tag mit einem Schmankerl des Schweizer Schlagzeugers Jojo Mayer (YouTube).

Nur eine Geschichte ist keine Geschichte
Neben all diesen teils brillanten Redner/innen hat mir ein Beitrag besonders gefallen, der noch nicht mal «live» vorgetragen wurde, sondern via Aufzeichnung und Grossleinwand. Die Nigerianische Schriftstellerin Chimamanda Adichie spricht darin über die Macht der Geschichte. Als Kommunikations-Arbeiter inspirierte mich ihr herzhaftes Plädoyer fürs Erzählen und das Hören von Geschichten. In ihrer Rede kam sehr stark die ganze TED-Idee zum Ausdruck: Erst durch das Anhören von verschiedenen Geschichten, aus verschiedenen Perspektiven, entsteht ein schlüssigeres Bild; von einem Ort, einer Person, einer Organisation oder gar einem Produkt. Und jenen gehört die (Kommunikations-) Kraft und -Macht, welche es schaffen, Geschichten zu erzählen. Das nimmt uns als PR-Leute in die Pflicht, Inhalte gut aufzubereiten und zu verteilen – es nimmt uns aber auch in die Pflicht zuzuhören – und immer noch nach einer zweiten, dritten Geschichte zu schauen.

Adichie schloss mit diesem Zitat:
«Geschichten sind wichtig. Viele Geschichten sind wichtig. Geschichten wurden genutzt, um zu enteignen und zu verleumden. Aber Geschichten können auch genutzt werden, um zu befähigen und zu humanisieren. Geschichten können die Würde eines Volkes brechen – sie aber auch wieder herstellen. (…) Wenn wir nicht nur eine einzige Geschichte anhören, sondern realisieren, dass es nie nur eine einzige Geschichte gibt, dann erobern wir ein Stück vom Paradies zurück.»

Es lohnt sich, die 18-minütige Rede der jungen Schriftstellerin anzuhören.

Filme von der TEDx Zürich Konferenz sind noch keine zum Ansehen veröffentlicht, sollten jedoch in den nächsten Tagen nachgereicht werden.

Weiterführende Links:
TEDx 2010 im bernetblog
Website TEDx Zurich
Twitterwall TEDxZurich 2011 #tedxzh
Flickr Stream TEDxZurich
Website TED (weltweit)
TEDx Talks YouTube Channel (zum Schmökern)

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