Studie: Wo US-Zeitungen ihre Kundschaft suchen

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Hand hält Karton mit "Biete Tickets"Die Zeitungen verdienen mit Online-Werbung immer mehr Geld. Jedoch immer noch viel zu wenig, um die Verluste beim Print-Geschäft wettzumachen. Eine neue Studie zeigt, wie Verleger in den USA in Zukunft Geld verdienen wollen. 

Auch wenn die Einkünfte aus digitaler Werbung wachsen, sie machen die Erosion der Print-Einkünfte bei weitem nicht wett. Das ist die Kernaussage der neuen Studie des «Pew Research Center’s Project for Excellence in Journalism». In Zahlen ausgedrückt: Für jeden Dollar, den die 38 untersuchten Zeitungen (Hier gehts zum Studiendesign) mit digitaler Werbung dazu gewinnen, verlieren sie sieben Dollar im Print-Geschäft.

Online-Werbung mit Offline-Charakter
Die Einnahmen aus dem digitalen Werbegeschäft wachsen zwar: Zwei Drittel der untersuchten Zeitungen verzeichnen ein Wachstum von 10 und mehr Prozent. Ein Grossteil dieser Einnahmen kommt aber aus Werbeformen, die aus der Print-Tradition stammen und für online adaptiert wurden. Im Netz am meisten verkauft wurden Banner und Anzeigen, als zukunftsträchtig geltende Formen wie verhaltensorientierte Werbung, Video oder Coupons machen nur einen kleinen Teil der Einnahmen aus:

 

Aus Gewohnheit würden die klassischen, digitalisierten Werbegefässe eher verkauft als neue Werbeformen, folgern die Autoren aus ihren Experteninterviews.

Ausweichen auf unkonventionelle Einkommensquellen
Neuland betreten viele Verleger, indem sie versuchen, unkonventionelle Einnahmequellen zu erschliessen. Sie engagieren sich als Organisatoren von Events, als Berater für Marketing und Kommunikation oder als Anbieter von Verkaufsplattformen. Fast die Hälfte der befragten Zeitungshäuser gab an, in diesen Geschäftsfeldern zu experimentieren. Einige mit beachtlichem Erfolg.

Verwirrte Leser
Der Leser gerät bei diesen Experimenten und der Suche nach neuen Geschäftsfeldern bisweilen aus dem Blickfeld. Was will er und wofür ist er bereit zu bezahlen? Die Auswahl und Gewichtung von Informationen – die eigentliche redaktionelle Leistung – ist ein Mehrwert, der zu oft vernachlässigt wird. Oder anders formuliert: Je mehr mir Zeitungen und Zeitschriften etwas anderes verkaufen wollen als Information, desto grösser wird meine Bereitschaft, für Information wieder mehr Geld zu bezahlen.

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