Twitter im Profil: Patrik Müller, Chefredaktor «Der Sonntag»

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Journalisten haben Twitter längst für sich entdeckt. Höchste Zeit, hier über ihre Erfahrungen zu berichten. Patrik Müller, Chefredaktor von «Der Sonntag», erzählt, wie er Twitter für seine Arbeit nutzt.

Für die Medienarbeit ist Twitter eine Bereicherung, wir haben im bernetblog bereits darüber berichtet. Denn die Journalisten sind auf dem 140-Zeichen-Mikrobloggingdienst bestens vertreten, die interaktive Liste von twitternden Journalisten von TagesWoche-Journalist David Bauer (@davidbauer) wächst stetig. Was macht Twitter für Journalisten so attraktiv und wozu nutzen sie es? Patrik Müller (@patrik_mueller) antwortet auf unsere Fragen:

Wieso twitterst Du?
Für mich ist es ein Experiment – eines, das Spass macht. Ich will dieses neue Medium ausprobieren und damit auch spielen. Nur wer selber twittert, versteht es. Ich verbringe viel mehr Zeit mit Lesen von Tweets und Links, die mir empfohlen werden, als mit Schreiben von Tweets. Indem ich den richtigen Leuten folge, werde ich auf Artikel und Themen aufmerksam, die ich sonst verpassen würde, auch und gerade von ausländischen Medien. Für einen Journalisten ist das Gold wert – diese Selektion ist besser als jeder Medienspiegel.

Deine wichtigste Twitter-Erfahrung?
Irgendwann findet man heraus, welche Tweets funktionieren und welche nicht. Sprachwitz ist wichtig, man darf auch etwas frecher sein als in der Zeitung – das gefällt mir. Interessant ist, dass Twitter für eine Zeitung auch eine Qualitätskontrolle ist: Leser melden über Twitter, wenn sie einen Fehler entdecken, oder sie schicken uns weiterführende Informationen zum Thema. Die Hemmschwelle zur Interaktion ist tiefer als über E-Mail.

Dein grösster Twitterwunsch?
Dass der «Sonntag» und ich dereinst so viele Follower haben wie Justin Bieber (21 Millionen).

Fazit
Patrik Müller sagt’s: Der Umgangston auf Twitter ist locker und die Hemmschwelle, jemanden anzusprechen, tiefer. Hier tauschen sich Journalisten untereinander, mit Politikern und Lesern aus. Auf Twitter begegnet man sich auf Augenhöhe. Das ist für Kommunikationsleute eine ideale Voraussetzung dafür, eigene Themen zu lancieren. Oder zumindest, das Interesse für solche Themen abzuklopfen.

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