Manchmal müssen Texte rasch aufs Papier. Immer wieder helfen mir dabei die Tipps aus Daniel Perrins Büchlein «Schreiben im Beruf». Hier meine drei Favoriten, sie haben sich in der Praxis bewährt.
Schreiben ist manchmal schwierig, weil wir zugleich zwei Dinge tun sollten: Erstens, den Gedanken und dem Schreibfluss freien Lauf lassen und zweitens, den Roten Faden nicht verlieren, Aufbau und Struktur im Auge behalten. Und vor allem bei Medienmitteilungen: Alle Fakten und Botschaften einbauen, die vom Auftraggeber gewünscht wurden.
Daniel Perrin und Nicole Rosenberger nennen in ihrem Buch «Schreiben im Beruf» (Cornelsen 2008, 2. Aufl.) zwölf Techniken mit denen man beides unter einen Hut kriegt- Drei davon habe ich für meinen Schreiballtag verinnerlicht:
1. Auf dem Bildschirm nur der Text
Alle Fenster schliessen, ausser dem Texteditor. Die Materialien aus der Recherche liegen auf dem Schreibtisch, dem physischen. Weshalb? Es fällt uns leichter, den Roten Faden wieder aufzunehmen, wenn auf dem Bildschirm nichts anderes ist als der Text. Wir orientieren uns leichter, wenn Text und Rohmaterial physisch voneinander getrennt sind.
2. In Leserichtung schreiben
Tun sie sowieso? Ich muss mich dazu zwingen. Gerade wenn der Schreibfluss stockt, scrolle ich gerne nach oben. Dort fällt mir auf, dass ein Satz nicht funktioniert. Ich beginne zu ergänzen – und verliere den Faden ganz. Deshalb: Um wieder einzusteigen, immer höchstens die letzten zwei Sätze lesen. Lücken und Ungenauigkeiten stehen lassen – mit einem Vermerk in Klammern. Erst recherchieren und ergänzen, wenn der erste Entwurf steht.
3. Den Text abtippen
Klingt umständlich, ist es aber nicht. Den Text ausdrucken, neben die Tastatur legen und abtippen. Stolpersteine fallen uns sofort auf und im lockeren Arbeitsfluss des Abschreibens werden krumme Sätze gerade. Ausprobieren! Ich habe es auch nicht geglaubt.
Und übrigens: Das Programm «iA Writer» erleichtert all dies. Mit einem schnörkellosen Design, einer Schrift mit viel Laufweite (die Zeilen füllen sich schneller, das gibt ein Gefühl von Geschwindigkeit), wenig Zeichen pro Zeile, einem Vollbildmodus und dem «Focus Mode», der nur die letzten zwei Zeilen hervorhebt. Wir haben den iA Writer (Blogpost) bereits vorgestellt, ebenso die NZZ am Sonntag (Artikel).
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Gute Tips.
Sehr bewährt hat sich auch, das Geschriebene laut lesen. Wo Du stolperst happert’s.
Othmar
Danke, das stimmt. Mache ich übrigens auch immer dann, wenns beim Schreiben stockt.
Besonders wichtig ist meiner Meinung nach Punkt 1. Man tut sich um vieles leichter wenn man sein Recherche-Material auf seinen Schreibtisch ausbreitet und die besonders wichtigen Passagen mit einem Textmarker hervorhebt. Des erleichtert zumindest mir die Arbeit ungemein. Sehr gute Tipps.
Grüße