Für die meisten ist die Zeitung ein Informationsmedium. Möglichst aktuell soll sie sein, denn nichts ist älter als die Zeitung von gestern. Einmal gelesen, landet sie meistens im Altpapier. Im Fall von Press Art jedoch wird das Printmedium in einem Kunstwerk verewigt.
Anlass zu diesem Blogbeitrag gab ein Artikel im NZZ Folio «Wetten dass…?», in dem Anja Jardine Peter Nobel, Staranwalt und Kunstsammler aus Leidenschaft, porträtiert. Bei der Berufsbezeichnung «Anwalt » würde man in seiner Sammlung vielleicht eher Picassos oder Van Gogh’s vermuten. Stattdessen haben sich Peter Nobel und seine Frau Annette auf Press Art spezialisiert. Ihre Sammlung umfasst bis heute über 850 Bilder. Die Bedingung, damit ein Werk den Weg in ihre Sammlung findet, ist der Bezug zu den Medien.
Dieser Kurzfilm führt durch kleine Anzahl an Bildern, die im Kunstmuseum St. Gallen ausgestellt waren und zeigt eindrücklich eine kleine Auswahl an Kunstwerken. Er wurde 2010 aufgenommen:
Künstler von Warhol bis Christo haben Printmedien in ihren Werken verewigt. Wie Nobel selber sagt, sammelt er nicht, um eine langfristige Wertanlage zu haben. «Zeitungspapier hat schlechte Qualität und vergilbt schnell.» Nach seinem Ableben würden die Werke wohl bald einmal im Abfall landen, sagt er. Die Nobels sammeln die Bilder, weil sie ihnen Freude bereiten. Die Sammlung dokumentiert eindrücklich die Kunst- und Mediengeschichte des 20. Jahrhunderts. Sie beginnt bei der russischen Revolution und endet in der heutigen Zeit.
Mein Fazit: Für die meisten Menschen ist die Zeitung ein Verbrauchsgegenstand. Etwas, das man konsumiert und dann entsorgt. Dass eine Zeitung auch Kunst sein kann, daran denken die Wenigsten. Und dann soll auch nicht vergessen werden, dass das Zeitung-Machen an sich ebenfalls eine Art von Kunst ist. Wochenlange Recherchearbeit, das sorgfältige Aneinanderreihen von Worten und Buchstaben und die Fähigkeit, den Leser zu fesseln ist meiner Meinung nach hohe Kunst.
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