In Zeiten, in denen man online wie offline mit Werbung zugedeckt wird, müssen sich Unternehmen etwas einfallen lassen, um beachtet zu werden. Das Native Advertising passt sich an die Vorlieben und Erfahrungen des Users an und sieht aus wie ein redaktioneller Beitrag.
Ein Native Ad ist einer Publireportage nicht unähnlich. «Native» also «heimische» Werbung passt sich seiner Umgebung an. Die Werbeform ist aber so gestaltet, dass sie weniger aufdringlich ist als normale Bannerwerbung. Native Advertising unterscheidet sich von Online-Werbung darin, dass sie empfohlen, geteilt oder geliked werden kann.
Native Ad statt herkömmliches Werbebanner
Die Online-Werbefirma Sharethrough hat im Frühling 2013 eine Studie veröffentlicht. Diese zeigt, dass 53 Prozent der User eher auf ein Native Ad schauen als auf ein animiertes Werbebanner oder ein normales Inserat. 32 Prozent der befragten Personen antworteten, dass sie ein Native Ad mit jemandem teilen würden. Und so bieten Online- Zeitschriften und -Zeitungen wie Forbes oder die Washington Post diese spezielle Werbeform an. Die Inhalte werden von Werbern erstellt und teilweise auf der Frontseite des Mediums angerissen. Und sie erscheinen in der Liste der meistgelesenen Artikel des Mediums. Weil die Native Ads ins redaktionelle System integriert werden, werden sie von den Adblockern nicht als Werbung erkannt und dadurch auch nicht unterdrückt.
Verschiedene Formen von Native Advertising
Native Advertising ist ein Überbegriff. In die Kategorie gehört unter anderem Suchmaschinen Marketing: Man googelt einen Begriff und in den Suchergebnissen erscheinen neben Fachbeiträgen auch Werbeartikel. Diese passen aber so gut auf die Suche, sind meist inhaltlich spannend und äusserlich schön gestaltet, dass sie im Gegensatz zu auffälliger Bannerwerbung nicht stören. Auch die auf Twitter promoteten Tweets gehören dazu. Content Marketing ist eine weitere Form des Native Advertisings. Neben redaktionellen Beiträgen werden gesponserte Beiträge platziert, ganz nach dem Motto «Was Sie sonst noch interessieren könnte».
Clever und zukunftsweisend
Wenn ich Online-Zeitungen abrufe und sich seitengrosse knallfarbige Inserate fast nicht mehr wegklicken lassen, nervt mich das. Andererseits fühle ich mich vom Wolf im Schafspelz – was Native Advertising ist – übertölpelt. Zwar ist dieses als Werbung gekennzeichnet. Es fällt aber nur geschärften Augen sofort als solche auf. Was ist also besser? Für mich: Wenn schon Werbung, dann richtig. Und eben nicht verkleidet als redaktionellen Beitrag.
Weiterführend:
Was ist eingentlich…: Conversion?
Is native advertising just another term for «good advertising»?