Trend-Report 2014: Y-Events – wenn die Zukunft positiv überrascht

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Wer hat Angst? Vor dem Zusammenbruch des Web, dem Kometeneinschlag, Horrorseuchen – dem «Big Impact» halt? Diese Momente nennen Zukunftsforscher  X-Events. Doch wo ein X ist, gibt es vielleicht auch ein Y, erklärt Matthias Horx im Trend Report 2014. 

Von Kind an kultivieren wir den fast wohlig ängstlichen Schauer vor dem «bösen Märchen», dem X-Event (für eXtrem) der alles radikal verändert und in Frage stellt. «Wo warst Du bei Tchernobyl, 9/11, Fukushima?». Negativ-Ereignisse bleiben uns viel stärker als positive. Und wir haben Angst vor dem was uns noch harrt: Technologie die ausser Kontrolle gerät, der Zusammenbruch hochkomplexer wirtschaftlicher oder politischer Gefüge oder eine Naturgewalt unvorstellbaren Ausmasses. Nasser Taleb beschrieb die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse in seinem Buch «Der schwarze Schwan» (Wikipedia).

Was wär – wenn alles besser würde? Der Y-Event

Negatives nehmen wir also sehr bewusst, momenthaft und stark wahr. Im Gegensatz zu positiven Entwicklungen, die Zeit brauchen und ihre Wirkung gerne langsam einblenden. Horx nennt im Trendreport hierzu das Zitat der grossen Physikerin Marie Curie (1867-1934): «Man merkt nie, was schon getan wurde, man sieht immer nur, was noch zu tun bleibt.». Während das «böse Märchen» einfach, schicksalshaft und vielleicht gar plötzlich funktioniert, sind die positivistischen Y-Entwicklungen komplexer, brauchen Zeit.

Krise – Resilienz  – Besserung

«Was mich nicht umbringt, macht mich stärker.» Die Volksweisheit bringt es auf den Punkt: Dem Modell der «negativen Komplexität» (alles wird komplexer und darum krisenanfälliger) halten Systemwissenschaftler heute entgegen, dass durch Komplexität die Systeme auch lernfähiger werden. Horx: «Krisen sind in dieser Weltsicht nicht die Anfänge von Untergängen, sondern die „Trainer“ für immer intelligentere Antworten». Durch die Krisen wächst dann die Widerstandskraft oder Resilienz (lesen Sie hier mehr über «Resilienz und die 7 Faktoren der inneren Stärke»). Matthias Horx schliesst die lesenswerte und leserliche Publikation mit einem Apell an das Sowohl-als-auch:

«Wenn wir die Zukunft wirklich verstehen wollen, müssen wir uns mit beidem auseinandersetzen. Mit Brüchen und Kontinuitäten. Mit grossen Wahrscheinlichkeiten und kleinen Risiken. (…) Katastrophen lassen sich verhindern, wenn wir Krisen als Botschafter wahrnehmen. Untergänge sind unwahrscheinlich, wenn wir sie durch Paranoia nicht selbst herstellen. Wir müssen X und Y auf neue Weise zusammenzählen. Damit dauraus das Z der Zukunft entsteht.»

Die ganze Publikation lesen Sie gleich nachfolgend via Issuu von GfM. Ein Überblick über weitere Publikationen aus der GfM-Forschungsreihe bietet www.gfm.ch/de/forschung

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