Die Hälfte aller Schweizer pflegen ein Facebook-Profil. Das Wachstum nimmt gegenüber Vorjahr gar wieder leicht an Fahrt auf. Demographisch entwickelt sich die Plattform einseitig: Zulauf gibt es bei den über 20-Jährigen, bei den Teens hingegen gibt es weitere Abgänge.
Im ersten Quartal 2014 wuchs die Zahl der aktiven Schweizer Facebook-Profile (eingeloggt in den letzten 30 Tagen) um 2% auf rund 3,4 Millionen Profile. Das zeigen die neuesten Facebook-Zahlen, die wir gemeinsam mit Serranetga seit 2008 veröffentlichen. Bei den Teenies sank die Anzahl der Profile um 26’000, bei allen anderen Altersgruppen legte die Plattform mit insgesamt rund 100’000 neuen Nutzern zu.
Ein deutlicher Wachstums-Sprung ist gegenüber dem Vorjahres-Quartal auszumachen. Damals erfuhr der Zuwachs einen eigentlichen Einbruch, die Anzahl lag bei 2,96 Millionen Profilen (Beitrag vom 2.4.13). Heute sind es 440’000 Profile mehr.
Reife oder Stagnation?
Die Bruchstelle des Wachstums liegt klar beim Alter von 20. Ganz jungen Nutzern genügt eine Plattform nicht. Sie setzen auf Messaging-Dienste wie WhatsApp oder Bilderplattformen à la Instagram. Bei allen anderen Altersgruppen ist verhaltenes Wachstum zwischen 2% (Twens) und fast 10% (ü50) auszumachen. Wie deutlich kann Facebook überhaupt noch wachsen?
Die Verbreitung ist gross: Über 40 Prozent der Schweizer Bevölkerung ist aktiv. Bei den «Onlinern» liegt der Anteil sogar noch höher. Wir rechnen mit einer weiteren Stagnation oder leichtem Rückgang bei jungen Nutzern bis 30. Hier wird Facebook erst mit neuen Anwendungen (man denke an den Ankauf von Oculus Rift, Info dazu im Spiegel Online) wieder punkten. Nur schon aus demographischen Gründen wird das Nutzer-Wachstum bei den über 40-Jährigen stabil bleiben. Facebook ist längst in der Alltags-Kommunikation der Schweizer angekommen und wird sich – ohne grössere Skandale rund um Datenschutz oder ähnlich – dort weiter etablieren.