Interviews mit Journalisten sind für CEOs wichtige Kommunikationskanäle und eine Möglichkeit, das Image zu stärken. Doch wie stellen sich Medienschaffende die Zusammenarbeit vor? Die Ergebnisse einer europaweiten Studie schaffen Orientierung.
Im letzten Frühjahr wurden 165 Wirtschaftsjournalisten aus 14 europäischen Ländern durch Cometis befragt, was sie von CEOs in Interviews erwarten und wie sie sich selber auf das Gespräch vorbereiten. Den Auftrag für die Studie erteilte das Public Relations Global Network (PRGN).
Erwartungen von Journalisten an CEOs
Die Ergebnisse waren klar und deutlich: Journalisten erwarten von CEOs umfassende Kenntnisse über das Unternehmen und den Markt. Ihr zentrales Recherchemedium zur Vorbereitung ist der Jahresbericht. An zweiter Stellen kommt bereits die Social Media Präsenz als wichtige Informationsquelle über die Person. Der Unternehmenssitz ist der bevorzugte Interviewort. Und Journalisten bewerten arrogantes Verhalten und das Nichtbeantworten von kritischen Fragen als negativ. Wie können CEOs diese Ergebnisse für ihren Umgang mit Journalisten nutzen?
Tipps für CEOs
- Gute Vorbereitung: Kenntnisse über alle offiziellen Geschäftsdokumente des Unternehmens und die Berichterstattung in den Medien – auch zur eigenen Person – sind zwingend. Social Media Plattformen, wie LinkedIn, xing und Facebook müssen ständig überprüft werden: Entsprechen die Inhalte und der Auftritt der eigenen Philosophie und derjenigen des Unternehmens?
- Willkommen heissen: Journalisten schätzen ein Treffen im Büro des CEOs. Ist es aufgeräumt? Sind vertrauliche Papiere versorgt? Stehen Getränke bereit?
- Innere Haltung: Die Persönlichkeit hat einen grossen Einfluss auf die Beurteilung durch die Medien. Bescheidenheit, Offenheit und Sachlichkeit kommen an: So bietet der CEO keine Angriffsfläche. Arroganz ist unangebracht und zeigt Schwäche. Auf schwierige Fragen kann man sich im Vorfeld mit einem FAQ vorbereiten.
Nicht in allen Punkten haben europäische Journalisten die gleichen Erwartungen. Die Unabhängigkeit der Medien beispielsweise ist kulturell bedingt: Die Bereitschaft, Zitate und Texte abzustimmen, ist bei Journalisten aus angelsächsischen und südeuropäischen Ländern eher gering. Anders sieht dies bei mittel-, ost- und nordeuropäischen Journalisten aus, die in Deutschland, den Niederlanden, Polen und Dänemark arbeiten. Einen Blick in die Studie lohnt sich.
Weiterführend:
- bernetblog-Artikel: CEO-Kommunikation: Vom Manager zum Leader
- bernetblog-Artikel: Social Media Gipfel: CEOs kommunizieren auf Augenhöhe
- bernetblog-Artikel: CEO-Kommunikation: mit Social Media näher zu den Mitarbeitern