Herr und Frau Sowieso

Kennen Sie diesen peinlichen Moment? An gesellschaftlichen Events im privaten und geschäftlichen Umfeld: man angelt sich von Tisch zu Tisch, von Glas zu Glas und lernt die unterschiedlichsten spannenden Leute kennen. Peinlich wird’s, wenn man sie wieder trifft und den Namen vergessen hat. Wie kann man sich helfen?
/

Jäger und Sammler in modernen Netzwerken

In seiner Entwicklungsgeschichte hat der Mensch typischerweise in kleinen Gruppen mit weniger als 100 Individuen gelebt. Dennoch hat er laut Neurowissenschaften die Fähigkeit, im Mittel etwa 5000 Gesichter zu erkennen. Im 21. Jahrhunderts ist er evolutionär nicht viel weiter. Er lebt aber mit einer viel dichteren und vielfältigen Informationsflut, mit Social Media und in viel weiteren sozialen Netzwerken (physisch, am Telefon, in Video-Konferenzen usw.). Unmöglich, sich alle Namen zu merken. Bei direktem Kontakt den Namen nicht mehr zu wissen ist aber ein Tabu und kann sich schnell negativ auf Beziehungen, auf Reputation, ja aufs Geschäft auswirken. Hier ein paar Kunstgriffe, um das zu ändern.


Bond, James Bond: Nicht alle Namen sind so einprägsam.

 

Mit Methode ein Tabu überwinden

  1. Fokussieren Sie auf ihr Gegenüber: Der Person zuwenden, in die Augen schauen, mit den Augen lächeln, Handshake und hören Sie ganz aufmerksam zu. Wir leben in einer ablenkungsreichen Zeit. Es liegt also allermeistens an der fehlenden Fokussierung und nicht an einer koginitiven Störung.
  2. Wiederholen Sie den Namen laut: “Hallo Yevgeniy-Anton, freut mich Dich/Sie kennenzulernen”. Wiederholung hilft beim Speichern. Fragen Sie ungeniert nach, wenn Sie den Namen nicht verstanden haben, es vermeidet, dass Sie die Person im weiteren Verlauf falsch ansprechen.
  3. Stellen Sie dem Gegenüber direkt eine Frage: “Na, Yevgeniy-Anton, wie findest Du das Buffet?”, “Woher kennst Du Dominik und Irène, Yevgeniy-Anton?”. Sie zeigen Sich als interessiertes Gegenüber. Denn häufig steigen Personen in ein Gespräch ein, indem sie von sich  erzählen und verlieren dabei den Fokus auf das Gegenüber. Aufmerksamkeit ist in Beziehungspflege die Leitwährung.
  4. Wiederholen Sie in Gedanken den Namen mindestens 10 Mal: Hören Sie dem Gegenüber aufmerksam zu, aber versuchen Sie gleichzeitig den Namen mit Wiederholungen im Gedächtnis zu verankern.
  5. Suchen Sie eine lebhafte, bekannte Assoziation: “Yeah, Genie Anton ausm Tirol” oder “mein Name ist, yeah, Eugen-Anton” oder “Eugen Onegin & Antonin Dvorak”. Je bizzarrer und vertrauter die Assoziation, desto besser werden Sie sich erinnern. Die andere Person wird es niemals herausfinden.
  6. Wiederholen Sie den Namen laut, wenn Sie die Konversation beenden: “Danke, Yevgeniy-Anton, ich schicke Dir morgen den Link und wir kreuzen uns bestimmt mal im Opernhaus. Hat mich sehr gefreut!”

In der Realität und zu fortgeschrittener Stunde ist man nicht immer konzentriert und fokussiert. Seien Sie nachsichtig mit denjenigen, die Sie bei der zweiten Begegnung erneut nach dem Namen fragen. Die sind bestimmt noch dabei, die Methode zu erlernen.

Und für die ‘Schuldigen’. Fragen Sie ungeniert nach einer Visitenkarte.

 

Bild: chuttersnap on Unsplash

  • Kategorien
  • Tags

Kommentieren

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Pflichtfelder