Online-Workshops: Orientierung im Tool-Dschungel

Auch in Zeiten von Social Distancing arbeiten wir kollaborativ an Projekten und Konzepten. Mit geeigneten Tools gestalten wir Workshops zielführend, effizient und unterhaltsam. Eine Übersicht.
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Wer sich auf die Suche nach passenden Werkzeugen für seinen nächsten Online-Workshop macht, trifft auf eine Heerschar an Angeboten und Anbieter. Die angepriesenen Tools bieten wiederum unzählige mehr oder weniger nützliche Funktionen. Gar nicht leicht, hier die Übersicht zu behalten.

Einheitliche Kriterien für mehr Orientierung

Bei der Auswahl von geeigneten Tools achten wir auf folgende Punkte:

  • Funktionsumfang: Wir wollen für unsere Workshops möglichst wenige Tools kombinieren und schätzen deshalb solche, die mehrere der benötigten Funktionen umfassen.
  • Intuitive Bedienung: Die Teilnehmenden sollten vor dem Workshop keinen Kurs besuchen müssen, um das Tooling zu beherrschen. Minimaler Aufwand beim Einrichten und intuitive Bedienung sind wichtige Voraussetzungen.
  • Tiefe Hürde: Registrieren, Bestätigungslink im Posteingang oder Spam-Ordner suchen, einloggen: Für diese Schritte darf keine wertvolle Workshopzeit verloren gehen. Am liebsten sind uns Tools, die unter Einhaltung von Sicherheitsanforderungen einfach zugänglich sind.
  • Export: Die Ergebnisse aus dem Workshop begleiten uns weiter. Wir wollen sie in übersichtlicher Darstellung exportieren und einfach in andere Programme importieren lassen.
  • Inklusives Design: Nicht alle Teilnehmenden haben die gleiche Infrastruktur. Vielleicht gibt es sogar Teilnehmende mit eingeschränkter Sehkraft. Die Nutzung der Tools sollte deshalb auf verschiedenen Devices möglich und barrierefrei sein.

Unsere Auswahl inklusive Entscheidungshilfe

Die meisten Tools kann man eingeschränkt gratis nutzen: Bei Miro, Slido, Mentimeter, PollUnit (mit Werbung) und SessionLab reicht der Funktionsumfang der Gratisversion für viele Zwecke.

Konferenzen und Meetings

  • Zoom: Der wohl bekannteste Anbieter mit viel medialer Aufmerksamkeit – auch wegen potenziellen Security-Issues. Für Workshops besonders spannend ist die Option, die Gruppe in mehrere Breakout-Sessions zu unterteilen.
  • Hangouts/Meets: Google bietet einen simplen Funktionsumfang mit einfacher Benutzeroberfläche. Man kann auch Leute ohne Google-Konto in die Meetings einbinden.
  • Jitsi Meet: Die Open-Source-Software Jitsi Meet ist gratis, nennt sich sicher und verfügt über die wesentlichen Features für Videokonferenzen. Achtung bei der Wahl des Namens für das eigene Meeting, wählt man einen Namen wie «Meeting» und setzt kein Passwort, landen Unerwünschte im gleichen Raum.

Kollaboration und Co-Creation

  • Miro:  Für Mapping, Brainwriting, Frameworks und vieles mehr bietet Miro umfangreiche Gestaltungsmöglichkeiten in ansprechender Optik.
  • Ideaflip: Die Möglichkeiten sind beschränkt, dafür ist die Bedienung dieses Tools umso intuitiver. Die Exports schauen ansprechend aus.
  • Metro Retro: Weniger ist mehr in niedlicher Optik. Leider hat Metro Retro keine vernünftige Export-Funktion. Aber hey, das Teil hat eine virtuelle Konfetti-Kanone!

Live-Umfragen

  • Slido: Die Plattform kann alles vom Quiz über die Blitz-Umfrage bis zum Online-Brainstorming. Besonders gut gefällt uns die übersichtliche Q&A-Funktion. Teilnehmende können die spannendsten Fragen upvoten.
  • Mentimeter: Mentimeter stellt eine Auswahl an Umfrage- und Quiz-Möglichkeiten attraktiv als Präsentation dar. Mittels Code ist die Teilnahme mit allen Geräten möglich.
  • PollUnit: Umfragen und Abstimmungen ohne Anmeldung. Dank «Bidding» kann man Ideen einfach priorisieren oder Aufgaben unter den Teilnehmenden verteilen.

Tipps zur Workshop-Vorbereitung

  • Planung: Online-Workshops nehmen Teilnehmende wie Leitung stark in Anspruch. Deshalb unterteilen wir den Workshop in mehrere kurze Sessions. Mit SessionLab erstellen wir die Programm-Blöcke und verlinken die Tools inklusive Zugangsinformationen. So planen wir unsere Workshops minutengenau und behalten jederzeit den Überblick.
  • Einladung: Die wertvolle Zeit der Teilnehmenden wollen wir nicht mit technischen Problemen verschwenden. Deshalb enthält die Einladung zum Workshop eine Liste der Tools, die wir verwenden werden. Die Teilnehmenden bitten wir darum, sich wo nötig vorab zu registrieren.
  • Hausregeln: Wer spricht wie lange? Bleibt die Kamera immer an? Zum Einstieg in jeden Workshop klären wir mit allen Teilnehmenden den Workshop-Knigge.

Weiterführend

Photo by Charles Deluvio on Unsplash

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Beiträge

  • Es ist gerade sehr spannend, was sich alles in Sache Tools tut. Bei Meetings setze ich persönlich auf Jitsi Meet, da hierfür nur ein Webbrowser notwendig ist und von den Teilnehmern kein Account angelegt werden muss. Da Jitsi Meet einfach auf einem eigenen Server installiert werden kann, gibt es mittlerweile auch mehrere Server in Deutschland die frei genutzt werden können.

  • Workshops im Homeoffice sind tatsächlich nicht ohne. Vor allem für den Moderator. Die Tools müssen einfach sein, sollten nicht nur die Ideen visualisieren sondern auch zu einer schnellen Entscheidung und guten Ergebnissen führen. Wir nutzen abwechselnd MS Teams oder Jitsi in Kombi mit dem Workshop Tool IdeaClouds. Das funzt teilweise sogar besser als im echten Meeting! 🙂

  • Vielen Dank für die spannende Zusammenstellung der Tools.

    Wir setzen für unsere Workshops das Online-Whiteboard Collaboard ein, da dieses als Schweizer Lösung einen sehr hohen Standard bezüglich Datenschutz hat und DSGVO konform ist.