Nachhaltige Kommunikation: Der Weg zu einer neuen Qualität

«Handeln wir so, damit wir morgen noch das machen können, was uns heute erfolgreich bringt?» Von vielen Branchen wird mehr Nachhaltigkeits-Engagement verlangt– Tourismus, Verkehr, Automobile, Finanz, Rohstoffe. In Fertigung, Logistik, Produktion oder HR. Und die Kommunikation? Mit welchen neuen, nachhaltigen Qualitäten tragen wir zum Erfolg von morgen bei?
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Man kann über Nachhaltigkeit kommunizieren – und nachhaltig kommunizieren. Gerade dabei wurde in den vergangenen Jahren massiv gesündigt. Tempo, Agilität, Kanalvielfalt, Komplexität; die Ansprüche an die Kommunikation steigen. Höher, schneller, weiter – aber auch sparsam, wirksam, kreativ, echt und menschlich?

Als Kommunikations-Verantwortliche stehen wir hier in der Verantwortung. Die nachfolgend beschriebenen Qualitäten bringen Nachhaltigkeit in die Kommunikation. Die konkreten Anwendungen sollen inspirieren, schon heute damit anzufangen.

  • Bewusstsein schaffen – Nachhaltige Konzepte erarbeiten
    Wird «Nachhaltigkeit» zum neuen Kapitel in unserem Konzeptrezept? Aspekte sollten als Querschnitt-Thema im ganzen Konzept zu finden sein. Überlegungen zu Nachhaltigkeits-Qualitäten können aber gesondert und vertieft in jedem Konzept mitgedacht und geplant sein.
    Anwendung: Das Konzept als Ganzes überzeugt auch punkto Nachhaltigkeit. Wir fügen in Konzepten den zusätzlichen Punkt «Nachhaltigkeit» ein zwischen den Massnahmen und der Evaluation.
  • Keine Strohfeuer – Evaluation und Entwicklung
    Lernen, aufbauen, entwickeln – wir sparen und bündeln dann Energie, wenn wir Erkenntnisse aus fertigen Projekten und laufenden Prozessen erheben, festhalten, auswerten und weitergeben. Schnelle Erfolge oder langfristige Entwicklung? Nachhaltig heisst, heute für morgen zu lernen und die Erkenntnisse in Handlungen umzuwandeln.
    Anwendung: Wir bestehen auf Projekt-Evaluation und pflegen den Qualitäts-Kreislauf. Erkenntnisse – inklusive Aussagen zur Nachhaltigkeit – geben wir mit Handlungs-Empfehlungen.
  • Fokus statt Dauerbeschuss – das Mass aller Dinge
    Restriktionen bei Budget und Ressourcen zwingen zur Auswahl und Beschränkung. Seien wir noch strenger  in der Auswahl und der Präzision. Das Ergebnis davon fördert die Qualität. Selbst wenn ausnahmsweise reichlich Ressourcen da sind: Indem wir diese sinn- und massvoll einsetzen, handeln wir unternehmerisch und gesellschaftlich verantwortungsvoll. Sowohl in unserer Rolle als Sender, wie auch als Empfänger sind wir uns der «Aufmerksamkeits-Ökonomie» bewusst. Die Aufnahmefähigkeit aller Stakeholder ist begrenzt.
    Anwendung: Wir überprüfen die Massnahmenpläne kurzfristiger und passen Kapazitäten, Kanalwahl, Kadenzen, Tempo an. Wir gehen sparsam mit natürlichen und virtuellen Ressourcen um.
  • Qualität ohne Kompromisse – keine Abstriche
    Es ist wie beim Essen, Einrichten oder Netzwerken – die Qualität macht es aus, nicht die Masse (s. auch oben unter «Fokus»). Nachhaltige Entscheidungen haben immer etwas mit Selektion zu tun, mit dem eigenen Bekenntnis zur Qualität. In der Kommunikation heissen Faktoren dafür: Verbindlichkeit, Authentizität, Form, Nutzerorientierung oder Fehleranfälligkeit.
    Anwendung: Wir sichern die Qualität unseres Kommunikations-Outputs bewusst. 4-Augenprinzip, Inhalts-Kritik (analog Blattkritik), Feedback-Gruppen oder Sounding-Bords. Wir wählen im Einkauf von Materialien bewusst die bessere, nachhaltigere Qualität.
  • Kooperation und Kollaboration – Gemeinsam statt isoliert und mehrfach
    Ob innerhalb der Organisation, in Netzwerken, Partnerschaften oder Verbänden: Gemeinsam sind wir stark und sind orchestriert besser sichtbar und hörbar. In grossen Organisationen oder Netzwerken ist das Sparpotenzial an Ressourcen massiv: Arbeitsstunden, Material, Budget, Energie. Mit gemeinsamen Aktivitäten nutzen wir Netzwerkeffekte und sparen Ressourcen.
    Anwendung: Wir berücksichtigen in den Massnahmen Formen der internen und externen Zusammenarbeit, prüfen Doppelspurigkeiten und suchen Synergien.  

Unternehmens-Kommunikation ist keine klassisch «produzierende» Branche. Trotzdem gibt es in unserer Wissensgesellschaft hier grosses Potenzial, um nachhaltig und schonend zu arbeiten. Lasst uns den Aspekt «Nachhaltigkeit» in unserem Arbeitsalltag konsequent mitdenken und anwenden.

Bild von Dave Hoefler bei Unsplash

Weiterführend:
alle bernetblog-Beiträge rund um «Nachhaltigkeit»
Bernet Relations-Angebot «Nachhaltig kommuniziert»

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